Herr Rong, in eine Mathematikerfamilie hineingeboren, mit zu großem Kopf und ein wenig seltsam, ist ebenfalls in die Mathematik vernarrt und ein großer Zahlenversteher. Und ein brillanter Entschlüssler von Geheimcodes. Das fällt in den 50er Jahren auch dem chinesischen Geheimdienst auf und er wird von der Uni weggeholt in eine geheime Einrichtung. Es ist kalter Krieg, Propaganda, Gegenpropaganda und Desinformation spielen eine große Rolle, ebenso natürlich Geheimhaltung und die Entschlüsselung der Codes.
Roswitha ist gerade geschieden und macht sich auf die Suche nach ihrem Jugendfreund Mike, der irgendwo in New York wohnt. Er ist vor über zwanzig Jahren aus der DDR geflohen. Mike war Roswithas bester Freund und Mittelpunkt einer Clique, die es geschafft hat, die wenigen Freiräume als DDR-Jugendlicher auszunutzen. Aber der trostlose Alltag und die Perspektivlosigkeit nach der Schule ließ sie das ein oder andere Mal verzweifeln. Die vermeintlichen Handwerker entpuppen sich schnell als neidische Stasispitzel und die gerade frisch erworbene 'West-Musik' als unecht.
Der junge Joseph Kaplan, der nach Hitlers Machtergreifung Prag verlassen hat, um in Paris Medizin zu studieren, erobert alle Frauenherzen mit seinen Tanzkünsten. Als ihm eine Forschungsstelle im renommierten Institut Pasteur in Algier angeboten wird, willigt er ein und findet gleich neue Freunde. Auch dort genießt er das Leben in vollen Zügen. Das Glück währt aber nicht lange, der Krieg holt ihn ein, er muss sich verstecken. In der algerischen Wüste entdeckt er seine Berufung: er möchte Menschen behandeln. Als der Krieg zu Ende ist, kehrt Joseph mit seiner großen Liebe nach Prag zurück.
Die afrikanische Künstlerin Claire wird tot neben einer ihrer Skulpturen aufgefunden. Wenig begeistert berichtet die Radioreporterin Emma über den Fall. Doch bald stellt sich heraus, dass sich Claire für eine Mine in Togo interessiert hat. Dort wird Coltan geschürft-ein wertvolles Erz, dass sich in jedem Handy befindet. Sie spürt den Kontaktmann von Claire auf, der vor ihren Augen ermordet wird und bekommt es mit der Angst zu tun.
Das neue Jugendbuch von Andreas Eschbach spiel im Jahre 2151 und die Welt ist eine andere. Spielereien mit Genen im Mutterleib sind völlig normal - außer in Zonen, die von Traditionalisten regiert werden. In einer solchen Zone lebt Einzelgängerin Saha, die sechzehnjährige Protagonistin. Eine Verletzung (ist es wirklich eine?) verbietet ihr, das Meer zu genießen und so ist sie in der vom Meer bestimmten Zone (Australien) eine Außenseiterin.
Lennard Salm muss zurück. Lange ist er fort gewesen, und bei der Vorstellung, wieder in den Schoß der Familie zurückzukehren, wird ihm erstmal gründlich schlecht. Er kann sich schon denken, was sie ihm vorwerfen: Er sei ja immer mit seiner Kunst durch die Welt gejuxt! Stimmt schon. Salm stellt fest, dass niemand auf ihn gewartet hat, sie hatten ihn abgeschrieben. Mit knapp 50 Jahren versucht Salm den Start in sein neues, altes Leben. Ein ruhiges, schönes Buch. Gelesen und empfohlen von Sarah Schaper
Mit Bildern zum Verlieben und zum Schmunzeln geben 12 moderne Fabeln über Sturheit, Trotz und Wut viel Raum zum Nachdenken und Sprechen über Gefühle. Ein poetischer Vorlesespaß, in dem jedes Kind seine eigene Lieblingsgeschichte zu seiner Lieblingswut finden wird. Ab 5/6 Jahren. Gelesen und empfohlen von Maren Wust
Der Pechvogel Reine und die fettleibige Angela lernen sich durch einen Zufall kennen. Angela erzählt nichts von sich, hört aber Reine während ihrer ausschweifenden Kuchenorgien zu. Er breitet sein ganzes Leben vor ihr aus und ist fasziniert von Angelas Lethargie und Unwissenheit. Sie heiraten, bekommen einen Sohn und er erbt ein kleines Vermögen. Es scheint, als ob er das große Los gezogen hätte. Doch dann erkrankt sein Sohn schwer und ihm wird bewusst, dass er mit dem Tod seines Sohnes auch seine Frau verliert. In seiner Verzweiflung heckt er einen verwegenen Plan aus.
Selten gab es einen derart poetischen Roman über die Apokalypse. Nach einer Pandemie ist fast die ganze Menschheit ausgelöscht. Die Überlebenden sammeln sich in kleinen Siedlungen. Eine kleine Schauspieltruppe zieht umher und bringt dem Menschen Shakespeare und Musik zu Gehör. Doch statt der nun üblichen Überlebens-Action, Zombies und durchgeknallter Mutanten wird in leisen Tönen eine Normalität beschrieben die Einzug hält. In den Biografien der Protagonisten wird Rückblick gehalten auf das was war, die Schönheit unserer Gegenwart, die wir ja kaum mehr wahrnehmen.
Man sollte meinen, dass es in der Wüste von Texas ruhig zugeht. Doch was für ein Personal hat dieser Roman zwischen Krimi und Psychothriller zu bieten: einen verschwundenen Bundespolizisten, einen fast immer betrunkenen ehemaligen Preisboxer, eine eiskalte Söldnertruppe, die allesamt zum Killer taugen, eine ebensolche Gruppe von undurchsichtig agierenden Geheimdienstlern, eine heilige Chinesin, arme Mexikaner, die in die USA wollen, Schlepper, Drogenmafiosi und den psychopathische Serienmörder Jack Collins.