Papyrologie
Pergament, Palimpsest, Bücherverluste in der Spätantike, Oxyrhynchos, Papyrus, Papyrussammlung und Papyrusmuseum Wien, Villa dei Papiri, Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig, Leipziger Weltchronik
Erschienen am
23.07.2012, 1. Auflage 2012
Beschreibung
Quelle: Wikipedia. Seiten: 26. Kapitel: Pergament, Palimpsest, Bücherverluste in der Spätantike, Oxyrhynchos, Papyrus, Papyrussammlung und Papyrusmuseum Wien, Villa dei Papiri, Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig, Leipziger Weltchronik, Nikanor-Archiv, Nag Hammadi, Archiv für Papyrusforschung, Bulletin of the American Society of Papyrologists, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Anopisthographon, Lacuna, Verso, Plica, Recto. Auszug: Die Bücherverluste in der Spätantike (der Epoche zwischen dem späten 3. und dem späten 6. Jahrhundert) stellen eine unwiederbringliche Einbuße für das kulturelle Erbe der klassischen Antike dar. Durch den Überlieferungsverlust eines Großteils der antiken griechischen und lateinischen Literatur ist die Anzahl der Werke, die bis in die Neuzeit erhalten geblieben sind, äußerst gering. Die meisten der dennoch überlieferten Texte sind in mittelalterlichen Abschriften bewahrt, originale Textzeugnisse der Antike sind nur sehr wenige erhalten. Die Gründe für diesen massiven Verlust sind vielfältig und umstritten. Ein Einschnitt kann in der sogenannten Reichskrise des 3. Jahrhunderts gesehen werden. Belegt sind systematische Vernichtungen christlicher Schriften während der Christenverfolgung sowie paganer ("heidnischer") Schriften im Zuge der Christianisierung des Römischen Reiches. Andere Ursachen dürften im kulturellen Niedergang und den Wirren der Völkerwanderungszeit besonders im Westen zu finden sein, als zahlreiche Buchbestände kriegerischen Zerstörungen zum Opfer gefallen sein dürften und mit den gebildeten Eliten die noch verbleibenden kulturellen Träger der Überlieferung schwanden. Veränderungen der Medien - so die Umschreibung vom Beschreibstoff Papyrus auf Pergament und von der Schriftrolle zum Codex - sowie des literarischen Kanons und des Schulwesens bildeten weitere Barrieren. Die Überlieferung von Werken endete, wenn sie nicht in das neue Medium umgeschrieben wurden und somit aus dem Kanon ausschieden. Während im byzantinischen Reich die literarische Tradition der Antike noch bis zum Fall Konstantinopels - wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung - gepflegt wurde, bewahrte am Ende der Antike im lateinischen Westen nur eine kleine Elite von Wohlhabenden und Gebildeten das literarische Erbe der Antike in geringerer Auswahl. Zu diesem Kreis gehörte der aus einer senatorischen Familie stammende Cassiodor, der im 6. Jahrhundert die für ihn noch erreichbaren Reste