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Cortison

Wissensgeschichte eines Hormons 1900-1955 - Interferenzen: Studien zur Kulturgeschichte der Technik 18, Interferenzen 18, Studien zur Kulturgeschichte der Technik

Erschienen am 06.06.2012, 1. Auflage 2012
34,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034011150
Sprache: Deutsch
Umfang: 273 S., 11 Illustr.
Format (T/L/B): 2 x 22.6 x 15.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Cortison revolutionierte in den 1950er Jahren die Therapie einer Reihe chronischer Krankheiten. Entgegen der Vorstellung des 'rational drug design' führte seine Entwicklungsgeschichte allerdings nicht von einem medizinischen Problem zu einer pharmazeutischen Lösung, sondern umgekehrt von einem pharmazeutischen Produkt zu einer unerwarteten therapeutischen Innovation. Als 1948 in einem klinischen Versuch die unglaubliche Wirkung des 'Compound E' bei rheumatischer Arthritis evident wurde und sich die Substanz auch bei Asthma, Dermatosen, Augenkrankheiten und Allergien als wirksam erwies, schien eine neue Wunderdroge gefunden. Cortison fügte sich ideal in den Aufschwung der Nachkriegszeit: Chronisch kranke Patienten konnten in den Arbeitsprozess zurückgeführt werden; damit verwandelte man den volkswirtschaftlichen Trümmereffekt der Bettlägerigen in eine pharmakologisch garantierte Normalität. Das Hormon unterdrückte allerdings lediglich Symptome, ohne zu heilen, und stellte die behandelnden Ärzte vor neue Herausforderungen. Wie aber kam es überhaupt dazu, dass ein Hormon aus einer lebenswichtigen Drüse in der Rheumatherapie verwendet wurde? Die Autorin zeichnet den Weg vom Aufkommen der Hormontherapie um 1900 über die Suche nach dem 'lebenserhaltenden Prinzip' in der Zwischenkriegszeit bis zur Optimierung des Körpers mit 'Stresshormonen' und schliesslich zu den therapeutischen Auswirkungen der Cortisontherapie nach. Während eines halben Jahrhunderts Hormonforschung, die vom chemischen Labor zur Luftwaffe und von der Klinik zu Expeditionen im afrikanischen Urwald führte, haben sich nicht nur die Substanzen verändert, sondern auch die Vorstellungen von Krankheit, Gesundheit und Therapie.

Autorenportrait

hat in Zürich und Hamburg Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Volkskunde und deutsche Sprachwissenschaft studiert und ist seit 2007 Assistentin an der Professur für Technikgeschichte der ETH.

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