Beschreibung
Nina Sergejewna verbringt winterliche Wochen im Jahr 1949 in einem Sanatorium für Künstler auf dem Lande. Hier ist alles auf Vergessen gestimmt. Doch sie will mehr über die Vergangenheit, über ihr eigenes Leid und das ihrer Mitmenschen erfahren.Als sie Bilibin kennenlernt, der im gleichen Arbeitslager wie ihr Mann war, sucht sie seine Nähe. Es entspinnt sich eine zarte Zuneigung, doch enttäuscht wendet sie sich ab, als auch Bilibin nicht die Wahrheit, sondern das Verdrängen und Vergessen sucht.
Autorenportrait
LYDIA TSCHUKOWSKAJA, geboren 1907 in St. Petersburg, musste mitansehen, wie ihr Mann und viele ihrer Kollegen während des Stalin-Terrors verhaftet und umgebracht wurden. Ihre Erlebnisse verarbeitete sie literarisch unter anderem in Untertauchen (1947). 1974 wurde sie aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Erst 1988 konnten in Moskau Untertauchen und in Leningrad Sofia Petrowna erscheinen. Lydia Tschukowskaja starb 1996 in Peredelkino.SWETLANA GEIER, die 'Grande Dame der russisch-deutschen Kulturvermittlung', geboren 1923 in Kiew, hat Lew Tolstoj übersetzt, die Modernisten Belyi und Bulgakow, den 'russischen Kafka' Platonow, Valentin Katajew, neben den Nobelpreisträgern Bunin und Solschenizyn die großen Romane Dostojewskijs und das Gesamtwerk von Andrej Sinjawskij. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zudem erhielt sie die Ehrendoktorwürden der Universitäten Freiburg und Basel. Swetlana Geier verstarb am 7. November 2010 in ihrem Haus in Freiburg im Breisgau. Im Dörlemann Verlag erschienen in ihrer Übersetzung Iwan Bunins Ein unbekannter Freund und Valentin Katajews Kubik.HANS JÜRGEN BALMES, geboren 1958, lebt als Lektor in Frankfurt am Main. Er übersetzte unter anderen Robert Hass und John Berger und ist Mitherausgeber der Neuen Rundschau.
Schlagzeile
'Untertauchenist ein Roman der fast lyrischen Poesie, darin besteht seine ergreifende Meisterschaft.'Jörg Himmelreich, NZZ