Beschreibung
Der Band dokumentiert die Verfolgung der Juden und ihre Lage in den mit NS-Deutschland verbündeten Ländern Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Die jüdische Bevölkerung war hier bereits vor dem Zweiten Weltkrieg einer antijüdischen Legislative ausgesetzt, ihre Verfolgung verschärfte sich jedoch seit 1939. Infolge deutscher Einflussnahme lieferten die Slowakei und Bulgarien sogar Teile ihrer jüdischen Bevölkerung an NS-Deutschland aus und gaben sie der Ermordung preis. In Rumänien kam es vor allem in den besetzten Gebieten zu Massakern durch die rumänische Armee. Indigener Antisemitismus spielte hierbei ebenso eine Rolle wie die Aussicht auf die Konfiskation jüdischen Eigentums. Im Laufe des Krieges veränderten die drei Staaten jedoch ihre Judenpolitik: In der Slowakei wurden die Deportationen erst nach den Einmarsch der Wehrmacht 1944 wieder aufgenommen, Rumänien förderte zum Kriegsende sogar die Auswanderung, und Bulgarien schied aus der Gruppe der Achsenmächte aus. Entscheidend für die Lage der Juden und für die Möglichkeiten der Gegenwehr war nicht nur die wechselhafte Kooperation der Staaten mit NS-Deutschland, sondern auch die Kollaboration der Einheimischen und die eigene Verfolgungspolitik der drei Länder. Auf der Basis der Edition realisiert der Bayerische Rundfunk die dokumentarische Höredition Die Quellen sprechen, die in Staffeln gesendet wird und unter www.die-quellen-sprechen.de nachzuhören ist. Youtube-Link zur VEJ-Abschlusskonferenz: Kollaborationsregime. Das Beispiel Rumänien (Panel 7, 10. Mai 2023) Vom 9. bis zum 11. Mai 2023 fand mit "Der Holocaust als europäisches Ereignis" die Abschlusskonferenz der Edition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945" im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin statt.
Autorenportrait
Barbara Hutzelmann, Mariana Hausleitner, Souzana Hazan, Editionsprojekt Judenverfolgung 1933-1945, Berlin.