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Kuhschweizer und Sauschwaben

Schweizer, Deutsche und ihre Hassliebe

Erschienen am 10.03.2003
19,90 €
(inkl. MwSt.)

Lieferzeit unbestimmt

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783312003150
Sprache: Deutsch
Format (T/L/B): 2.6 x 20.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Erika Achermann Jürg Altwegg Peter Bichsel Heinz Brestel Roger de Weck Michael Gamper Klaus Harpprecht Hanna Johansen Gunhild Kübler Markus Kutter Hugo Loetscher Adolf Muschg Ludwig Rohner Hansmartin Schmid Dietrich Schwanitz Christoph Vitali Jean Ziegler Illustrationen von NICO "Ein Glück, dass wir nicht sind wie sie" Die Deutschen lieben das Bankgeheimnis und das Tessin, die Schweizer aber nehmen sie nicht so ganz ernst. Umgekehrt werden die Deutschschweizer in ihrem Hass auf den ,großen Kanton' gerne deutlich. In Kuhschweizer und Sauschwaben beleuchten die Autoren die Beziehungen der beiden Länder in den Bereichen Literatur, Sprache, Theater, Kunst, Sport, Politik und Geschichte und verbinden die provokanten Ergebnisse mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen.

Autorenportrait

Jürg Altwegg, geboren 1951 in Zürich, lebt heute bei Genf. Er studierte Romanistik, Germanistik und Geschichte; danach schrieb er über viele Jahre für Schweizer Zeitungen und für das Hamburger Wochenblatt Die Zeit. Seit 1986 ist er Kulturkorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Schwerpunkt Frankreich und Schweiz. Roger de Weck, geboren 1953 in Freiburg, ist Publizist in Berlin und Zürich. Er war Chefredakteur des Hamburger Wochenmagazins Die Zeit und des Zürcher Tages-Anzeigers. Heute schreibt er für deutsche, französische und Schweizer Blätter Analysen, Kommentare und Kolumnen (u.a. für NZZ am Sonntag, Sonntagszeitung, Tages-Anzeiger Magazin).

Leseprobe

Wer mit bereits ausgewachsenem deutschem Mundwerk in die Schweiz einwandert, wird nur im Ausnahmefall den hiesigen Dialekt akzentfrei lernen. Denn man kann ihn nur mündlich, also im Umgang mit Leuten lernen, die selber Mundart sprechen, und zwar möglichst ein- und dieselbe. Nichts verunsichert einen Neuling mehr als das Nebeneinander von Zürcher, Basler, Aargauer, Berner Dialektvarianten in derselben Runde. Zudem zerfällt noch jede Gruppe von Schweizer Erwachsenen, in der ein Deutscher versuchsweise Dialekt sprechend den Mund aufmacht, sofort in mehrere Parteien, die seinen Ausflug in die Mundart unablässig kommentieren. Einige werden ihn dezidiert begrüßen, einige ihn ebenso rundweg ablehnen, weil sie ihn unschön oder überflüssig finden, einige werden sich auf die Schippe genommen fühlen, einige pikiert sein über die Menge der unterlaufenden Fehler und der Rest wird aus demselben Grund in eine nicht enden wollende Heiterkeit ausbrechen. Mit den Worten »Liebi Früünde vom Schuuspielhuus« soll der ehemalige Intendant des Zürcher Schauspielhauses Harry Buckwitz - ein Immigrant auch er, Gott hab ihn selig - einmal eine Veranstaltung der Gesellschaft »Freunde des Schauspielhauses« eröffnet haben. (Für deutsche Leser: nicht immer zieht der Dialekt die Vokale zusammen. Es heißt »Staubsuuger« und nicht »Stuubsuuger« und eben auch »Schauspielhuus«). Die Anekdote muss Jahrzehnte alt sein und ist doch eine unvergängliche Quelle für eidgenössisches Gelächter. Sie können es eben nicht können, diese Deutschen. Warum kann man Schweizer Dialekt nicht mit einem fremden Akzent sprechen, wie jede andere europäische Sprache?- Das wäre ein Unding. Dialektgebrauch signalisiert den Gesprächspartnern: »Ich gehöre zu euch«. Ein Akzent beim Dialektgebrauch signalisiert aber zugleich das Gegenteil: »Ich gehöre nicht zu euch, tu aber so.« Ein Fall von Anbiederung. Oder eine Absurdität. Gibt es Lebenssituationen, in denen du trotz allem Schweizer Mundart redest? Ja. Mit kleinen Kindern am Sandkasten. Leseprobe

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