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Der Sohn des Teufels

Thriller

Erschienen am 09.08.2010
9,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453405127
Sprache: Deutsch
Umfang: 493 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 18.8 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der coolste aller Serienkillerjäger: FBI-Mann E. L. Pender Seit er zusehen musste, wie seine Stiefmutter nach ihrem Tod von Aasgeiern nahezu aufgefressen wurde, wird Luke dieses Bild nicht mehr los. Er kommt in psychiatrische Behandlung und fühlt sich dort unschuldig eingesperrt. Er entschließt sich, eine Liste von Personen aufzustellen, mit denen er nach seiner Entlassung abrechnen will. Ganz oben steht ein Mann, der ihn in die Anstalt gebracht hat: der FBI-Beamte E. L. Pender.

Autorenportrait

Jonathan Nasaw lebt in Pacific Grove, Kalifornien. Mit Die Geduld der Spinne schaffte er es auf Anhieb in die Bestsellerlisten.

Leseprobe

An dem Morgen, als mein Vater aus Marshall City anrief, um uns mitzuteilen, dass ihm das FBI auf die Pelle rückte, war ich im Wohnwagen und sah zu, wie Teddy, meine Stiefmutter, sich anzog. Versteht mich nicht falsch, ich war nicht scharf darauf, ihr dabei zuzusehen. Teddy war eine Transe mit Implantaten vor ihrer Geschlechtsumwandlung und gebaut wie ein Footballverteidiger mit Titten. Aber der August in den Sierras kann mörderisch sein (die Temperatur lag schon bei vierunddreißig Grad im Schatten), und der Wohnwagen hatte die einzige Klimaanlage auf dem Gelände. Ich war fünfzehn und wohnte allein in einem Schulbus ohne Klimaanlage, der vierhundert Meter von dem Wohnwagen entfernt den Berg hoch lag. Kein fließendes Wasser, aber ich hatte Elektrizität und so viel Intimsphäre, wie ich brauchte. Und was aus ihrer Perspektive wichtiger war: Big Luke und Teddy ebenfalls. Als mein Vater anrief, saß ich an dem Klapptisch in der Kochnische und beschäftigte mich mit meiner zweiten Tasse Kaffee. Teddys umgekehrter Striptease fand am anderen Ende des Wohnwagens statt. Sie hatte die Schlafzimmertür offen gelassen und kam halb angezogen heraus, um ans Telefon zu gehen. Ich trug selbst nur Shorts und Sandalen. Weil ich nicht wollte, dass sie auf dumme Gedanken kam, tat ich so, als wäre ich wirklich daran interessiert, durch die halbgeöffneten Jalousien auf das Gemüsebeet hinter der Küche zu schauen, wo die staubigen Tomatenpflanzen an ihren Stangen hingen wie Soldaten, die man vor einem Erschießungskommando festgebunden hatte. Irgendwie konnte ich an dem Schweigen erkennen, dass es sich um schlechte Nachrichten handelte. Teddy hatte sich in den Liegestuhl fallen lassen und sah aus, als hätte sie jemand mit einem Baseballschläger in den Bauch gehauen, und sie versuchte immer noch, Luft zu bekommen. 'Was ist los?', fragte ich sie. Sie schaute überrascht zu mir herüber, als hätte sie vergessen, dass sich noch jemand in dem Raum befand, und nickte dann langsam mit offen stehendem Mund und dem Telefon am Ohr. Mir war nicht klar, ob ihr Nicken eine Reaktion auf meine Frage oder das Telefon war. Schließlich bekam sie sich aber wieder in den Griff. Sie fing an, Sachen zu sagen wie: 'Mach jetzt keine Dummheiten' und 'Ich kümmere mich um alles' und 'Niemand braucht was davon zu erfahren'. Dann schaute sie wieder zu mir hoch. 'Das verklickerst du ihm besser selber', sagte sie ins Telefon und hielt es mir hin. Zehn Jahre sind seit diesem schrecklichen Morgen vergangen, aber ich kann mich immer noch an den merkwürdigen Geruch des Wohnwagens, das Brummen der Klimaanlage und die Art und Weise erinnern, wie die Staubkörnchen in den Streifen des Sonnenlichts tanzten, das sich durch die Jalousien hereindrängte, als ich durch den Raum ging und meiner Stiefmutter das Telefon abnahm. 'Hallo?' 'Little Luke?' 'Dad?' 'Hau ab.' 'Was?' 'Verpiss dich. Gleich wird die Kacke ganz schön am Dampfen sein. Du solltest besser nicht darin verwickelt werden.' 'Wo soll ich denn hingehen?' 'Zu deinen Großeltern.' Er meinte die Eltern meiner toten Mutter. Er war Vollwaise. Ich war kurz davor, einer zu werden. 'Auf keinen Fall. Vergiss es.' 'Ich habe keine Zeit zum Diskutieren. Gib mir nochmal Teddy.' Das war's. Kein letzter väterlicher Rat: Bleib dir selber treu oder: Piss nicht gegen den Wind. Nicht mal ein popeliges Tschüss, geschweige denn: Ich liebe dich. Ich konnte die Sirenen im Hintergrund hören, also ist mir klar, unter welchem Druck der Mann stand. Aber hätte ihn ein nettes Wort zu mir denn umgebracht, zum Teufel nochmal? Stattdessen bekam ich Teddys letzte Worte an ihn zu hören. 'Ich liebe dich Baby.' Darauf folgte eine Pause, die lang genug für ein: 'Ich liebe dich auch, Baby' war. Sie muss gewusst haben, was als Nächstes kam, weil sie das Telefon von ihrem Ohr nahm. Wir hörten beide den Schuss. 'Ihr Ärsche!', begann Teddy in den Hörer zu schreien. 'Ihr blöden Arschlöcher, leckt mich doch am Arsch!' Sie strapazierte ihren Wortschatz ganz schön. Ich e Leseprobe

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