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Tod im Saukopftunnel

Roman

Erschienen am 03.11.2008
7,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453433861
Sprache: Deutsch
Umfang: 222 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 18.8 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Solo und Tarzan - das originellste Ermittlerpaar seit Langem Die herrliche Kulisse der Bergstraße, die Städte und Dörfer der Kurpfalz bilden den Hintergrund für den grausamen Mord an einem Bauunternehmer. Doch damit nicht genug: Beim Bau des 2.700 Meter langen Saukopftunnels gefährdet ein makaberer Fund den Fortgang der Bauarbeiten. Die Geister der Vergangenheit sind wieder auferstanden und wollen nicht ruhen, bis Sühne geleistet ist. Der erste Band der "Bergstraßen"-Krimitrilogie

Autorenportrait

Manfred H. Krämer wurde 1956 im südhessischen Lampertheim geboren und ist seitdem dort wohnhaft. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. "Der Tod im Saukopftunnel" ist sein erster Kriminalroman und der Auftakt einer Trilogie, die im Großraum Rhein-Neckar-Odenwald angesiedelt ist.

Leseprobe

Regen. Kein Landregen, wie ihn die Bauern und Winzer an der Bergstraße seit Wochen herbeigesehnt hatten, nein, es goss wie aus Eimern. In Schwaden zog er wie dramatisch wallende Theatervorhänge über das flache Land der Oberrheinebene, prasselte gegen die Fenster der Hochhäuser im Osten Mannheims, erzeugte Gischtfahnen hinter den Lastwagen auf der A 5 und verwandelte die schmalen Wirtschaftswege der Weinberge am Rande des Odenwaldes in schlammige Geröllpisten. Der Motor des großen Geländewagens dröhnte im zweiten Gang, die Differentzialsperre verhinderte ein Durchdrehen der Räder und der Fahrer spähte angestrengt durch die nur notdürftig von den Scheibenwischern freigehaltene Frontscheibe. Die Scheinwerfer tanzten über windgepeitschte Büsche, streiften einen Wegweiser für Wanderer und tasteten sich an einer Bergmauer aus grobem Granit entlang. Der Weg beschrieb eine scharfe Kurve und der Fahrer musste weit ausholen, um den schweren Anhänger nicht aus der Spur zu bringen. Der Wind zerrte an der blauen Plane, welche die Ladung bedeckte. Zwischen den Regenschleiern sah man schemenhaft die Lichter Weinheims. Bei schönem Wetter konnte man von hier oben bis hinüber in die Pfalz blicken: rechts der markante Buckel des Donnersberges, links der Kalmit und die Haardt bei Neustadt. Dazwischen die Kühltürme des Phillipsburger Atomkraftwerkes und die bizarre Skyline der BASF. Heute aber war alles grau und nass und unwirtlich. Genau so, wie es sich der Fahrer des Geländewagens gewünscht hatte. Er lenkte das Gespann in den Wald, verließ den Wingert mit dem schönen Namen Sulzbacher Saupferch und folgte den zahlreichen Kurven eines Holzabfuhrweges weiter bergauf. Er öffnete die Seitenscheibe ein kleines Stück, da die Frontscheibe trotz Gebläse anfing zu beschlagen. Hier im dichten Buchenwald, am Westhang der Bergstraße, war der Wind nur noch gedämpft zu spüren. Der Regen rauschte gleichmäßig durch das dichte Blätterdach. Es roch nach Erde und nassem Laub, nach Schwarzwild und vermodertem Holz. Der Fahrer im grünen Loden lächelte. Die Wildschweine hatten heute nichts zu befürchten. Heute nicht. Doch das Lächeln huschte nur kurz über das runde Gesicht mit den dunklen, tiefliegenden Augen. Der Mann war erst 41 Jahre alt, aber an diesem Spätnachmittag wirkte er wie ein alter, ausgezehrter Greis. Das, was sich unter der nassen, verschlissenen Plane des Anhängers verbarg, war schuld daran, schuld daran, dass er seit fast 48 Stunden nicht mehr geschlafen hatte, schuld daran, dass er nun bei diesem Wetter in den Bergen des Odenwaldes herumkutschierte, anstatt zuhause vor dem Kamin zu sitzen oder mit Freunden eine Partie Skat im Kronenkeller zu spielen. Doch nun würde er es zu Ende bringen. Hier, in den Bergen seiner Heimat, würde er seine Sorgen abladen. Buchstäblich. Bei einer Felsgruppe steuerte er den Wagen scharfnach links auf einen kaum erkennbaren, lange nicht mehr benutzten und zum Teil bereits von Brombeergestrüpp und Farn überwucherten Waldweg. Der Wagen schwankte in den ausgefahrenen Spurrillen. Trotz der großen Bodenfreiheit schabten Gras und Schlamm am Unterboden entlang. Der Mann hielt das Lenkrad fest umklammert, spielte vorsichtig mit Gas und Kupplung und brachte das Gespann schließlich vor einer halb zerfallenen Hütte zum Stehen. Erleichtert schaltete er den Motor aus, löschte die Scheinwerfer und zog die Handbremse an. Zufrieden musterte er die Hütte. Ein Geräteschuppen, den Waldarbeiter seit Jahren nicht mehr benutzten. Er wusste das, denn das hier war sein Wald. Wie viele Einheimische besaß seine Familie seit Generationen eigene Waldgebiete. Aber die Forstwirtschaft rechnete sich schon lange nicht mehr. Lediglich der Holzeinschlag für die große Mannheimer Papierfabrik brachte ein bisschen Geld in die Kassen. Doch das bedeutete ihm kaum etwas. Er ging hier mehrmals im Jahr mit Freunden aufdie Jagd, schlug das Holz für den überdimensionalen Kamin seiner Wohnung am Hang hoch über Weinheim und sorgte dafür, dass die zwei Ha Leseprobe
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