Beschreibung
Der in Leipzig geborene Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), Universalgenie und globaler Denker, lebende Enzyklopädie und Architekt des modernen digitalen Zeitalters, wird im Allgemeinen mit der heutigen niedersächsischen Landeshauptstadt in Verbindung gebracht. In seiner Wahlheimat Hannover war er zwar als Hofbeamter 40 Jahre lang tätig, verbrachte aber seit 1691 einen nicht geringen Teil seiner Lebens- und Schaffenszeit in Wolfenbüttel, Salzdahlum und Braunschweig. Als Leiter der Herzoglichen Bibliothek und Hofrat der Wolfenbütteler Herzöge war er deren engster politischer, wissenschaftlicher Berater und privater Gesprächspartner. Besuche der Braunschweiger Messen, Kontakte zu Professoren und Studierenden der Ritterakademie sowie zu Lehrern der Großen Schule boten Leibniz ein intellektuelles Umfeld, das er besonders schätzte. Zahlreiche Abbildungen, Hintergrundinformationen und ins Deutsche übersetzte Zitate veranschaulichen das zum Teil wenig bekannte Wirken und Nachwirken von Leibniz in Wolfenbüttel und Braunschweig. Sie ermöglichen den Blick auf die Internationalität, Interdisziplinarität sowie die Aktualität des großen Denkers, für den das vorurteilsfreie und uneigennützige Handeln für das Allgemeinwohl als oberstes ethisches Prinzip galt und zu dessen größten Bewunderern Gotthold Ephraim Lessing zählte.
Autorenportrait
Annette von Boetticher wurde 1955 in Halle/Saale geboren. Sie studierte Geschichte, Anglistik, Historische Hilfswissenschaften und Philosophie und schrieb ihre Doktorarbeit über den Zisterzienserorden im Mittelalter. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Niedersächsischen Institut für Historische Regionalforschung und Lehrbeauftragte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität in Hannover. Zum Thema Leibniz arbeitet sie zusammen mit Annette Antoine an verschiedenen Projekten. Annette von Boetticher lebt in Hannover, sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.