Beschreibung
Nicht alle Leben zählen gleich! Sklaven oder Indigenen im Kolonialismus war streng untersagt, sich zu bewaffnen oder sich zu verteidigen, was Sklavenhaltern und Kolonialherren selbstverständlich gestattet war: Woher rührt diese historische Kluft zwischen 'verteidigungswürdigen' und wehrlosen Körpern, diese organisierte 'Entwaffnung' der Unterworfenen, die bei jedem Befreiungsstreben die Frage der Gewalt aufruft? Vom Sklavenwiderstand bis zum Jiu-Jitsu der Suffragetten, vom Aufstand im Warschauer Ghetto bis zu den Black Panthers und den Queer-Patrouillen zeichnet Elsa Dorlin in ihrem preisgekrönten Buch eine Genealogie der politischen Selbstverteidigung nach. Hinter der offiziellen Geschichte der Selbstverteidigung verbirgt sich eine 'kriegerische Ethik des Selbst', eine verschüttete Praxis, bei der die Verteidigung als Angriff die einzige Möglichkeit des eigenen Überlebens und einer politischen Zukunft markiert. Diese Geschichte der Gewalt wirft ein neues Licht auf die Definition der modernen Subjektivität und die zeitgenössische Sicherheitspolitik. Sie führt zu einer Neuinterpretation der politischen Philosophie, bei der Hobbes und Locke mit Frantz Fanon, Michel Foucault, Malcolm X, June Jordan oder Judith Butler in ein faszinierendes Streitgespräch geraten.
Autorenportrait
Informationen zu Elsa Dorlin auf suhrkamp.de
Leseprobe
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