Deutschland gesucht. Ihre erlebten belastenden Ereignisse sind häufig verbunden mit psychischen wie physischen gesundheitlichen Risiken. Insbesondere minderjährige (un)begleitete Geflüchtete stellen hierbei eine vulnerable Gruppe dar. Kinder und Jugendliche bedürfen eines besonderen Schutzes, der in bestehenden grundlegenden Rechten von Minderjährigen wie z. B. der UN-Kinderrechtskonventionen oder der Kinder- und Jugendhilfe SGB VIII festgeschrieben ist. Dass minderjährige Geflüchtete sehr gute Entwicklungschancen besitzen und sich zielstrebig integrieren, wenn sie qualifizierte und angemessene Versorgung erhalten, haben aktuelle Forschungen gezeigt. Während für unbegleitete Minderjährige die hiesige Kinder- und Jugendhilfe greift, haben begleitete Minderjährige nur einen eingeschränkten Zugang zur Sozial- und Gesundheitsversorgung. Eine besonders gravierende Versorgungslücke für alle aus dieser Gruppe tut sich beim Übergang zur Volljährigkeit auf, bei dem Jugendliche ihren Schutzstatus als Minderjährige durch das Erreichen des 18. Lebensjahres verlieren. Silke B. Gahleitner und Dorothea Zimmermann nehmen die Erfahrungen der geflüchteten Minderjährigen in den Blick: auf die Lebensbedingungen und das Hilfesystem im Aufnahmeland Deutschland. Die Autorinnen lassen die Jugendlichen zu Wort kommen, erfassen ihre Bedarfe und erarbeiten mit ihnen konstruktive Veränderungsanregungen für eine gelungene Integration.

Prof. Dr. phil. habil. Silke Birgitta Gahleitner hat die Professur für Klinische Psychologie und Sozialarbeit im Arbeitsbereich Psychosoziale Diagnostik und Intervention an der Alice Salomon Hochschule Berlin inne. Sie war langjährig als Sozialarbeiterin und Psychotherapeutin in sozialtherapeutischen Einrichtungen für traumatisierte Frauen und Kinder sowie in eigener Praxis tätig.