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Die Psychopathen sind unter uns

Eine Reise zu den Schaltstellen der Macht

Erschienen am 15.03.2012, 1. Auflage 2012
20,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608503128
Sprache: Deutsch
Umfang: 270 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.5 x 13.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Alles beginnt mit einem mysteriösen Päckchen, das an Neurologen auf der ganzen Welt verschickt wird. Es enthält ein unheimliches Buch, eine Nachricht, aber keinen Absender! Alle sind sich einig: Hier ist ein Psychopath am Werk! Jon Ronson versucht, das Rätsel zu lösen, und begibt sich auf eine filmreife Mission, die so wahr wie gruselig ist. Seine Recherche führt ihn zu 'Tony', einem verurteilten Mörder und diagnostizierten Psychopathen, der beteuert, einer Fehldiagnose zum Opfer gefallen zu sein. Jon wird auf seiner Reise schnell klar, wo sich die meisten Psychopathen aufhalten: Sie bewegen sich inmitten der Gesellschaft, sie sitzen an den Schalthebeln der Macht, sind Firmenbosse, Politiker und spielen in der Finanzwelt eine führende Rolle - kurzum: Sie lenken sogar unsere Gesellschaft.

Autorenportrait

Jon Ronson, geboren 1967, ist ein Londoner Journalist, Dokumentarfilmemacher und Radiomoderator mit eigener Sendung. Er ist u. a. Kolumnist für die Zeitung »The Guardian« und schreibt Non-Fiction-Bücher. Sein letztes Buch »Men who stare at goats« (»Männer die auf Ziegen starren«) war ein internationaler Bestseller und wurde 2010 u. a. mit George Clooney verfilmt.

Leseprobe

Das fehlende Puzzleteil wird gefunden Dies ist eine Geschichte über den Wahnsinn. Sie beginnt mit einer seltsamen Begegnung im Café Costa in Bloomsbury, Zentral-London. Das Café Costa besuchten oft Neurologen, da die Fakultät für Neurologie des London University College gleich um die Ecke liegt. Eine von ihnen bog nun gerade in die Southhampton Row und winkte mir leicht verkrampft zu. Ihr Name war Deborah Talmi. Sie sah aus wie jemand, der seine Tage in Laboratorien verbrachte und somit weder gewohnt war, sich mit Journalisten im Café zu treffen noch im Mittelpunkt verwirrender Rätsel zu stehen. Sie hatte jemanden mitgebracht. Einen jungen, unrasierten, akademisch wirkenden Mann. Sie setzten sich. 'Ich bin Deborah', sagte sie. 'Ich bin Jon', sagte ich. 'Ich bin James', sagte er. 'Nun', sagte ich. 'Haben Sie's mitgebracht?' Deborah nickte. Wortlos schob sie ein Paket über den Tisch.Ich öffnete es und drehte es in meinen Händen hin und her. 'Es ist sehr schön', sagte ich. Im letzten Juli erhielt Deborah ein seltsames Paket. Es lag in ihrer Arbeitsnische. Es war mit Göteborg, Schweden abgestempelt. Jemand hatte auf den gepolsterten Umschlag Erzähle Ihnen mehr, wenn ich zurück bin geschrieben. Wer auch immer es ihr gesandt haben mochte, hatte seinen Namen nicht hinterlassen. Das Paket enthielt ein Buch. Es war nur 42 Seiten dick, 21 davon - jede zweite Seite - waren leer, trotzdem wirkte alles - das Papier, die Illustrationen, der Satz - sehr aufwendig hergestellt. Das Cover war ein delikates, unheimliches Bild zweier entkörperlichter Hände, die sich gegenseitig zeichneten. Deborah erkannte, dass es sich um eine Reproduktion von M. C. Eschers Zeichnende Hände handelte. Der Autor war ein 'Joe K' (eine Anspielung auf Kafkas Josef K. oder ein Anagramm des englischen Wortes joke (Witz)?) und der Titel war Sein oder Nichts, eine wie auch immer geartete Anspielung auf Sartres Werk Sein und Nichts aus dem Jahre 1943. Jemand hatte mit einer Schere sorgfältig die Seite mit Verlags- und Urheberrechtsangaben, ISBN-Nummer und so weiter ausgeschnitten, sodass hier keine Anhaltspunkte zu finden waren. Auf einem Aufkleber las sie: 'Warnung! Bitte studieren Sie den Brief an Doktor Hofstadter, bevor Sie das Buch lesen. Viel Glück!' Deborah blätterte es durch. Es war offensichtlich eine Art Rätsel, das darauf wartete, gelöst zu werden, mit kryptischen Versen und Seiten mit ausgeschnittenen Worten und so weiter. Sie starrte nochmals auf die Aufschrift Erzähle Ihnen mehr, wenn ich zurück bin. Einer ihrer Kollegen war gerade in Schweden, und obwohl er eigentlich nicht zu den Leuten gehörte, die geheimnisvolle Pakete versandten, schien es eine überaus logische Erklärung zu sein, dass es von ihm stammte. Aber als er zurückkehrte und sie ihn danach fragte, antwortete er, er wisse nichts davon. Deborah war fasziniert. Und dann fand sie heraus, dass sie nicht alleine war. 'Waren alle Empfänger Neurologen?', fragte ich sie. 'Nein', sagte sie. 'Viele waren Neurologen. Aber einer war ein Astrophysiker aus Tibet. Ein anderer ein Religionswissenschaftler aus dem Iran.' 'Es waren alles Akademiker', sagte James. Sie hatten das Paket alle auf die gleiche Weise erhalten - in einem gepolsterten Umschlag aus Göteborg, auf dem Erzähle Ihnen mehr, wenn ich zurück bin! stand. Sie versammelten sich auf Blogs und in Internetforen und versuchten, den Code zu knacken. Vielleicht, schlug ein Empfänger vor, sollte man das Buch als christliche Allegorie lesen, 'selbst das rätselhafte Erzähle Ihnen mehr, wenn ich zurück bin! (Eindeutig eine Anspielung auf die Wiederkehr Christi). Der Autor/die Autoren scheint Sartes atheistischem >Sein UND Nichts< (nicht Sein ODER Nichts) zu widersprechen.' Eine Forscherin in Wahrnehmungspsychologie namens Sarah Allred pflichtete bei: 'Ich habe den vagen Verdacht, dass sich das Ganze als virale Marketing- oder Werbest Leseprobe

Schlagzeile

Die meisten Psychopathen bewegen sich nicht nur mitten unter uns, sie lenken sogar unsere Gesellschaft!

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