Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,7, Universität Trier (Romanistik), Veranstaltung: Die spanische Eroberung Amerikas, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika. Dieses so überlieferte historische Faktum gehört heutzutage zum Allgemeinwissen. Eine detailgetreue Überlieferung zu seinen Entdeckungsfahrten haben wir dem Seefahrer und Entdecker Christoph Columbus persönlich zu verdanken, da er während seiner Reisen akribisch genau Schiffstagebuch führte, das unter dem Titel Bordbuch, zu Spanisch Diario de a bordo, bekannt ist. Im Vorbericht zu diesen Aufzeichnungen schreibt er, er wolle Tag für Tag all seine Beobachtungen eintragen und dafür sogar seinen Schlaf opfern: In der Nacht werde er zu Papier bringen, was sich tagsüber zugetragen habe und am Tag, was sich nachts ereignete. So wie er es dort ankündigte, vollzog er später auch sein Vorhaben. Er schrieb alle Vorkommnisse seiner ersten Reise nieder, von den zurückgelegten Tagesstrecken über die Wetterverhältnisse bis zu Beschreibungen der Geographie und Botanik der neuentdeckten Gebiete und den Lebensgewohnheiten der Urbevölkerung des späteren Westindiens. Dieser, im Wesentlichen, nüchterne Bericht war vor allem dazu bestimmt, vor seinen Auftraggebern, dem spanischen Königshaus, detaillierte Rechenschaft abzulegen und ihr Interesse an der Unternehmung wachzuhalten. Aufgrund seiner außerordentlichen Bemühungen, das Neue zu erfassen und zu beschreiben, ist das Schiffstagebuch als Quelle einzigartig. Kaum ein anderer Reisebericht ist so detailliert wie der von Christoph Columbus: His reports to Ferdinand and Isabella are unique in the annals of the sea; no master ever complied so detailed a log; no commander of the day ever wrote such copious reports; no navigator of that era [] displayed such talent for observation, such sensitivity to the elements, such appreciation of nature. Daher ist es umso folgenschwerer, dass die heutige Quelle des Diario de a bordo nicht das Original von Columbus repräsentiert. Eine Abschrift davon erhielt sein Sohn Hernando Colón, eine weitere war wahrscheinlich die Grundlage für das Manuskript des Fray Bartolome de las Casas, der Columbus Aufzeichnungen teils in der dritter Person zusammenfassend, teils in erster Person wörtlich zitierend wiedergibt. Allerdings ist heute ungewiss wie genau der Bischof die Formulierungen Kolumbus übernahm oder in wie fern er Änderungen vorgenommen hat. Nichtsdestotrotz wurde der Text erstmals 1825 von Martin Fernández de Navarrete publiziert, der sich jedoch für den Verzicht der einleitenden Worte entschied.