Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Wie der mythische Heimkehrer Ängste und Hoffnungen auslöst150 Jahre lang waren Wölfe in Mitteleuropa ausgerottet. Doch seit der Jahrtausendwende ist Deutschland wieder Wolfsland, und in ganz Europa erobern Wölfe mit stürmischem Elan angestammte Lebensräume zurück. Der Wolf ist zum politischen und medialen Mega-Star geworden.
Eckhard Fuhr berichtet über die neue Konkurrenz für die Jäger und die Not der Schäfer, ihre Herde zu schützen, ebenso wie über das mythologisch gegründete Bild des Wolfs in der Volksseele. So entsteht ein umfassendes Bild des Problems, und es wird deutlich, dass wir uns nicht nur mit der physischen Präsenz der Wölfe auseinandersetzen müssen. Die größere Herausforderung ist die mentale: zuzulassen, dass in unserem durchorganisierten und gut kontrollierten mitteleuropäischen Biotop die wilde Natur immer noch mächtig ist.
Eckhard Fuhr (Jahrgang 1954) studierte Geschichte und Soziologie und trat danach in die politische Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. Zehn Jahre lang leitete er das Feuilleton der Welt und ist zurzeit Korrespondent für Kultur und Gesellschaft bei der WELT-Gruppe. Er schreibt die wöchentlichen Kolumnen »Fuhrs Woche« und »Fuhrs Hund« und greift immer wieder Themen des Naturschutzes, der Landwirtschaft und der Jagd auf.