Beschreibung
Die Türkei liegt am Übergang zwischen Abendland und Morgenland. In der aktuellen weltpolitischen Lage - Flüchtlingsströme, Kurdenproblematik, Iran-Öffnung - ist sie ein Puffer zwischen den aufeinander prallenden Welten. Auf seiner Reise durch Anatolien trifft Gerald Drißner auf eine faszinierende Vielfalt der Kulturen und Sprachen und auf eine Gesellschaft, die heute ihren Platz in der Welt sucht. Auf dem Weg von Istanbul bis in die kalten Bergregionen des Ostens nimmt er wahr, wie die derzeitige Regierung das Land religiöser macht und sich mit der säkularen Jugend anlegt. Wie Naturschutz auf Politik und Geld prallt und wie Kurden sich dagegen wehren, Türken zu werden. Stets sucht er das Gespräch mit den einfachen Menschen. So lernt er beim Teetrinken, was der "Tiefe Staat" ist, was Schnurrbärte über Männer verraten oder wie blaue Glasaugen vor Unglück schützen. Das Buch bringt den Leser tief hinein in das "echte" Anatolien jenseits aller Klischees.
Autorenportrait
Gerald Drißner, geboren 1977 im österreichischen Bergdorf Wald am Arlberg, machte eine Journalistenausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg und war danach Redakteur beim Magazin Stern. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Ägypten zog er 2012 nach Istanbul um, wo er seither lebt. Für seine journalistischen Arbeiten ist er mehrfach ausgezeichnet worden: mit dem Columbus-Förderpreis der VDRJ, dem renommierten Axel-Springer-Preis und dem Meridian-Journalistenpreis. Im DuMont Reiseverlag erschien von ihm 2013 das Buch "Als Spion am Nil".