Beschreibung
Das weltweit dramatische Artensterben, die Wirkungslosigkeit des Pariser Klimaabkommens und nicht zuletzt der Rollback in der US-amerikanischen Klimapolitik werfen in eindringlicher Weise die Frage auf, wie mit der anscheinend unaufhaltsamen ökologischen Katastrophe philosophisch angemessen umzugehen ist. In seinem klugen, leicht verständlichen und mit Vehemenz geschriebenen Essay, der stilistisch in der Montaigne-Tradition steht und unverkennbar Anleihen etwa bei Günther Anders nimmt, konfrontiert der Autor Leserinnen und Leser in provokativer Weise mit der Diagnose: Es ist zu spät. Materialreich zeichnet er die Geschichte des Menschen und seiner Selbsterhebung über sich selbst nach und beschreibt die menschengemachten, todbringenden Prozesse, deren Folgen offenkundig weder rückgängig gemacht noch beherrscht werden können. Fuller gelangt zu der aufrüttelnden Erkenntnis, dass nur die Akzeptanz des Unabänderlichen, eine »heitere Hoffnungslosigkeit«, der Situation angemessen sein kann. Sie allein erzeugt einen »Zustand ruhiger Wachheit, der in den zivilen Ungehorsam treibt«. In einem aktuellen, umfangreichen Schlusskapitel zieht der Autor Bilanz und skizziert die Wege und Handlungsmöglichkeiten, die es dem Individuum seiner Ansicht nach im destruktiven Anthropozän ermöglichen, psychisch zu überleben.
Autorenportrait
Gregory Fuller, 1948 in Chicago geboren, kam 1957 nach Deutschland. Er studierte in Tübingen und Marburg Philosophie, Kunstwissenschaft und Amerikanistik; Promotion 1975. Seit 1976 hat er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, vor allem auf dem Gebiet der Ästhetik, zwei Kunstbücher sowie zwei historische Romane veröffentlicht. Er war 35 Jahre lang Verlagsredakteur für Anglistik und lebt bei Stuttgart.
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