Beschreibung
Wie sahen die Lebenswelten im österreichischen Raum um das Jahr 1000 aus? Was später Stoff von Heldenliedern wurde, war für die Menschen von damals blutige Realität. Die Gegenwart barg viele Hoffnungen und Schrecken und die Zukunft stand noch offen. Die Handlungsräume der führenden Personengruppen entsprachen am Beginn des Hochmittelalters noch nicht den Ländern, wie wir sie heute kennen. Der geographische Horizont der Darstellung reicht daher weit über die heutigen Grenzen Österreichs hinaus, im Westen nach Bayern und Schwaben, im Süden nach Oberitalien und ins heutige Slowenien und Kroatien. Das große Thema der Epoche ist die Reform der Kirche und der Streit zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt. Viele Klöster wurden gegründet, von denen einige heute noch die Kultur Österreichs mitformen. Der Alpen- und Donauraum gewann allmählich an Bedeutung. In dieser Zeit taucht nicht nur der Name Ostarrîchi zum ersten Mal auf, auch Vielfalt und Eigenart der späteren Strukturen der österreichischen Regionen haben hier ihre Wurzeln. Noch wurde die Politik mehr durch das herrschaftliche Verhältnis von Personen zueinander als durch abstrakte Institutionen bestimmt. Doch bereits das 12. Jahrhundert brachte die Anfänge der österreichischen Länder, erste unverwechselbare und dauerhafte Identitäten bildeten sich heraus. Politisch verantwortungsvolle Menschen suchten und fanden im Alpen- und Donauraum ihre ganz besondere Antwort auf die große Politik.
Autorenportrait
Geboren 1944 in Freistadt/Oberösterreich. Univ.-Prof. für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien, Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Neben seiner Forschungstätigkeit zu Adel und Lebensformen im Frühmittelalter und über Wissenschaftstheorie war er Gestalter einiger historischer Großausstellungen. Wichtige Publikationen: "Einführung in den Umgang mit Geschichte" (1991), "Landherr, Bauer, Ackerknecht. Der Bauer im Mittelalter: Klischee und Wirklichkeit" (gem. mit Gerhard Jaritz, 1985) Geboren 1934 in Wien. Univ.-Prof. für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien, Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Monumenta Germaniae Historica in München, korrespondierendes Mitglied der Medieval Academy of America und der Royal Historical Society.x0Dx0AZahlreiche Publikationen, darunter: "Geschichte der Goten" (1979, 2001), übersetzt ins Englische, Französische, Italienische und Russische, "Das Reich und die Germanen" (1990, 1992), übersetzt ins Englische, "Konrad II. (1024-1039). Kaiser dreier Reiche" (2000).