Beschreibung
Ein im heutigen Europa äußerst aktuelles Buch über das Verhältnis der Juden zu ihrer Geschichte, über Erinnern, Hoffen und Vergessen. Verständnis und Selbstverständnis des Judentums sind unauflöslich verknüpft mit einer jahrtausendealten religiösen Tradition sowie einer von Exil und Vertreibung bestimmten Geschichte. Yerushalmi widmet sich fünf miteinander verwandten Themen: den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden großen europäischen Katastrophen des Judentums (die spanische Vertreibung und der Holocaust); der Bedeutung von Exil und Vertreibung in der jüdischen Geschichte; dem Judentum zwischen Kreuz und Halbmond, also der sephardischen Diaspora rund um das Mittelmeer; den jüdisch-historiographischen Schlüsselkategorien Erinnern und Vergessen. Der Titelessay schließlich thematisiert ein Grundproblem jüdischer Geschichte: Wie lässt sich ein über zweitausendjähriges Geschichtstrauma einbetten in eine 'jüdische Geschichte der Hoffnung', als deren Vertreter Yerushalmi sich versteht?
Autorenportrait
Yosef Hayim Yerushalmi, geboren 1932 in New York, war Professor für Jüdische Geschichte und Kulturwissenschaften und Direktor des Center for Israel and Jewish Studies an der New Yorker Columbia University. Von 1987 bis 1991 war er Präsident des Leo Baeck Institutes in New York. 2005 wurde Yerushalmi mit dem Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ausgezeichnet. 2009 verstarb er in New York.