Beschreibung
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen: Phantom, Modediagnose oder reale Störung? Das war vor einiger Zeit noch ein Streitpunkt in Wissenschaft und Praxis. Heute ist diese Diskussion beigelegt, die sogenannte AVWS als klinisches Störungsbild anerkannt. Auch im schulischen Kontext kann die Störung diagnostiziert und können Betroffene gefördert werden. Dennoch müssen viele Kinder einen oft langen Leidensweg zurücklegen, bevor aus einem weiten Feld möglicher Fehldiagnosen die eigentliche Ursache für z.B. sprachliche Probleme, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten oder emotional-soziale Auffälligkeiten gefunden wird. An dieser Stelle setzt dieser Ratgeber speziell für Lehrerinnen und Lehrer an: Nach einer anatomisch/physiologischen Einordnung werden besonders für den schulischen Kontext praxisnahe Ratschläge für die Diagnose aber auch für den konkreten Umgang mit betroffenen Schülerinnen und Schülern gegeben. Wie sollte ein Klassenraum aussehen? Wie kann der Unterricht sinnvoll gestaltet werden? Wie kann man die Lehrersprache hilfreich einsetzen, um den Bedürfnissen von Kindern mit auditiven Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörungen gerecht zu werden? Viele Beispiele aus der Praxis für die Praxis machen das Störungsbild konkret greifbar und bieten dem Pädagogen Anregungen zur sofortigen Umsetzung. Sie zeigen aber auch auf, wo die Grenzen der schulischen Arbeit liegen und wo die Kooperation mit Fachtherapeuten zu suchen ist.
Autorenportrait
Dr. Claudia Hammann studierte von 1987-1992 Sonderpädagogik (Sprachheilpädagogik und Lernbehindertenpädagogik) an der Universität zu Köln. Nach ihrer Promotion zum Thema "Vermeidung berufsbedingter Stimmstörungen" absolvierte sie ihr Referendariat an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Bergisch-Gladbach. Von 1997-1998 war sie Lehrerin an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Lemgo, danach Sonderschullehrerin im Hochschuldienst am Seminar für Sprachbehindertenpädagogik der Universität zu Köln. Von 2003-2016 unterrichtete sie an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Lage/Lippe und hier seit 2005 spezielle Klassen für Kinder mit auditiven Störungen bei sprachlichem Förderbedarf. Parallel dazu war sie von 1994-2008 Lehrbeauftragte der Universitäten Köln und Dortmund. Seit 1994 führt sie kontinuierliche Fortbildungstätigkeiten für Berufsverbände (dgs, vds), Fortbildungsverbände, Kommunen und Schulen zu den Themen "Werkzeug Lehrerstimme" und "Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen bei Schulkindern" sowie zu verschiedenen Fördermaterialien für die Fächer Deutsch und Mathematik durch. Darüber hinaus arbeitete sie von 2012-2015 in der Inklusion an einer Grundschule und ist seit 2016 als Sonderpädagogin an einer Realschule tätig. Claudia Hammann veröffentlichte bereits zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften sowie zwei Fachratgeber.