Beschreibung
Ulrich mag Zahlen. Auf die kann er sich immer verlassen. Denn eine Rechenaufgabe kann nie so oder so ausgehen. Der Schulwechsel nach einem Umzug ist da schon ganz was anderes. Der kann so oder so ausgehen. Und als Uli sich seinen neuen Klassenkameraden vorstellen soll, kommt vor lauter Aufregung nur ein gestottertes U-U-Uhu aus seinem Mund. Klar, dass alle über ihn lachen und er bei seinen neuen Klassenkameraden nur noch der Uhu ist. Und wer will schon einen Uhu zum Freund? Uli wird stiller und stiller. Niemand nimmt ihm mehr richtig wahr. Bis Ulrike neu in die Klasse kommt. Sie sieht ihn so wie er ist. Und sie ist nicht still! Astrid Frank hat mit Uli Unsichtbar eine authentische, gewinnende Figur geschaffen, in deren Gedankenwelt und Rechenspiele junge Leserinnen und Leser sehr gut eintauchen können. Eine feinfühlige, kindgerechte und lösungsorientierte Darstellung des wichtigen Themas Mobbing, das inzwischen in vielen Schulen präsent ist. Regina Kehn hat dazu großartige Illustrationen geschaffen, die das Buch mehr als nur illustrieren.
Autorenportrait
Instagram: @astridfrankbooks
Leseprobe
Bei den Hausaufgaben muss Ulrich immer wieder an Ulrikes Sommersprossen-Gesicht denken. Und dann lächelt er. Zum ersten Mal ist der Gedanke, morgen wieder in die Schule zu müssen, gar nicht so schlimm. Denn jetzt sitzt Uli neben Uli. Für Uli ist Uli kein stotternder U-U-Uhu. Für Uli ist Uli Uli. Zum Schrittezählen hat Uli an diesem Morgen keine Zeit. Er rennt den ganzen Weg von der Römerstraße 22 bis zur Schule. Erst vor der grünen Klassenzimmertür bleibt Uli keuchend stehen. Durch die geschlossene Tür hört er das Rufen und Lachen seiner Klassenkameraden. Und auf einmal ist die Angst wieder da. Die Angst, alleine vor der gesamten Klasse zu stehen und trotzdem von niemandem gesehen zu werden. Die Angst vor dem UUUhu. Mit einem Ruck reißt Uli die Tür auf. Und da sitzt sie.