Beschreibung
Das traditionelle Selbstverständnis des Menschen in der westlichen Kultur ist gekennzeichnet von dem Dualismus von Natur und Kultur oder Körper und Geist. Demgegenüber fassen neuere Konzeptionen des "verkörperten Geistes" (embodied mind) zunehmend die Wechselwirkungen von biologischer, anthropologischer und kultureller Evolution ins Auge. Damit dynamisiert sich der traditionelle Gegensatz von Natur und Kultur zu einem Prozess, in dem die beiden Momente ineinander verschränkt sind und sich wechselseitig bestimmen. Auf dieser Basis lässt sich die Kontinuität der menschlichen Evolution als stufenförmige Transformation der gesamten körperlichen Struktur des Lebewesens Mensch begreifen. Der Band vereint geistes-, kultur- und naturwissenschaftliche Perspektiven auf unterschiedlichen Ebenen und Zeitskalen der menschlichen Entwicklung und trägt damit zur Grundlegung des neuen Forschungsgebiets einer Interdisziplinären Anthropologie bei.