Beschreibung
Ein von Wolfgang Neuser ins Leben gerufener Arbeitskreis versucht seit Dekaden, dem Missstand abzuhelfen, dass Hegels Naturphilosophie ohne ausreichende Kenntnisse meinungsstark verurteilt wird. Die Merksätze der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften sind freilich kaum zu verstehen, wenn man die akademische Sprache zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr beherrscht und den Stand des Wissens nicht kennt. So ersetzt heute zum Beispiel das Wort >metastufig< das Wort >spekulativ<. Hegel erkennt, dass die erwachenden Wissenschaften des Elektromagnetismus und der Elektrochemie die mathematische Massenpunktmechanik von Descartes bis Newton sogar noch bei Kant oder Novalis längst sprengen, so wie die zu entwickelnde Physiologe und Psychologie alle punktförmigen Vorstellungen von der Seele. Der vorliegende Band führt dazu den Streit um die Begrenzungen der transzendentallogischen Analysen ebenso vor wie die Probleme einer Ästhetik der verschiedenen Zugangsweisen und Haltungen zur Natur und Kunst. Er endet mit einer Psychologie der subjektiven Natur geistigen Lebens. Im Zentrum steht die schwierige Übersetzung der >idea< Platons als ausreichend guter theoretischer Darstellung. Das Wort >Idee< steht damit als Titel über den Manifestationen der Natur und des Geistes in realen, empirischen, endlichen Prozessen. Zeit allgemein, unendlich oder ewig sind nur Begriffe an sich in gesetzesförmigen Modellierungen der Natur oder des Geistes
Autorenportrait
Pirmin Stekeler-Weithofer, geboren 1952 in Meßkirch, war nach dem Studium der Mathematik (Diplom 1977), Linguistik, Literaturwissenschaft und Philosophie (Promotion 1984) von 1992 bis 2018 Gründungsprofessor für Theoretische Philosophie an der Universität Leipzig. Wolfgang Neuser, geboren 1950 in Siegen, war nach dem Studium der Physik (Diplom 1979) und Philosophie (Promotion 1986) von 1995 bis zu seiner Emeritierung Professor für Philosophie an der TU Kaiserslautern.