Beschreibung
Heinz Kohuts Erkenntnisse über das menschliche Gefühlsleben und dessen Auswirkungen auf Individuum, Familie und Gruppen sowie auf politische, historische und künstlerische Phänomene sind auch 30 Jahre nach seinem Tod von gleichbleibend großer Bedeutung. Sein Konzept steht im Kontrast zur klassischen Annahme Sigmund Freuds, Sexualität und Aggression seien die Triebkräfte des emotionalen Lebens. Kohut stellt die Entwicklung eines stabilen und kohärenten Selbst in den Mittelpunkt; Bedingung dafür ist die Erfüllung frühkindlicher narzisstischer Bedürfnisse durch primäre Fürsorgepersonen. Kohut gehört zu den bedeutendsten psychoanalytischen Theoretikern nach Freud, da sein Einfluss weit über die klinische Praxis hinausreicht. Sein bahnbrechender Ansatz wurde auch in der Säuglings- und Bindungsforschung, in Soziologie und Politikwissenschaften, in den Kunst-, Kultur-, Musik- und Medienwissenschaften bis hin zur Anthropologie rezipiert und hat das moderne Menschenbild entscheidend geprägt. Mit Kohuts Gesammelten Werken in sieben Bänden liegen die Schriften dieses Autors nahezu vollständig vor. Seine Standardwerke wurden um verstreute und nur schwer zugängliche Artikel ergänzt, die hier zum Teil erstmals in deutscher Sprache publiziert werden. Sie werden bereichert durch eine ausführliche Einführung in Leben und Werk, eine umfassende Bibliografie und ein alle Bände umfassendes Gesamtregister.