Beschreibung
Ellen Reinke vermittelt im vorliegenden Buch Grundlagen und Techniken des psychoanalytischen Interviews, das die erste Verständigung zwischen Therapeutinnen und Therapeuten und Patientinnen und Patienten darstellt. Als Sondierung der Möglichkeiten einer Behandlung besitzt das Interview eine zentrale Funktion in der Therapie und stellt die erste Gelegenheit dar, die psychoanalytische Methode flexibel auf die Gegebenheiten der jeweiligen PatientInnen anzuwenden.Um eine Orientierung für diesen wichtigen Ausgangspunkt der Therapie zu geben, stellt die Autorin sowohl das Erstinterview nach Hermann Argelander als auch das strukturelle Interview nach Otto F. Kernberg vor und illustriert beide an zahlreichen Beispielen aus der Praxis. Sie geht auf die erkenntnistheoretische Dimension des Interviews ein und erläutert die für das Erstgespräch wichtigsten Grundlagen der psychoanalytischen Theorie, insbesondere die Theorie der Technik und das Konzept des szenischen Verstehens nach Alfred Lorenzer.
Inhalt
1 Einfuhrung: Geschichte und Grundlagen1.1 Aufbau und Schwerpunkt meiner Überlegungen1.2 Aufgabe und Besonderheiten des psychoanalytischen Interviews1.2.1 Einige Gedanken zum Begriff der Zeit und der Besinnung in der Psychoanalyse1.2.2 Die Erzählung und die szenische Funktion des Ichs1.3 Die Entwicklung von Interviewmethoden in der Psychoanalyse1.3.1 Eingrenzung1.3.2 Was heißt: Verstehen Erklären?1.3.3 Das Fernrohr und das heliozentrische Weltbild1.3.4 Die Camera obscura oder: Wie der Beobachter seinem Beobachtungsobjekt den Rucken zukehrt1.3.5 Verstehen und Erklären oder: Über den Gegensatz von Geistes- und Naturwissenschaften1.3.6 Wo stehen wir heute?1.3.7 Zu guter Letzt: Neurobiologie und Neuropsychoanalyse1.3.8 Theoretische Voraussetzungen und Interviewentwicklung: die erweiterten Indikationsmöglichkeiten der Psychoanalyse2 Das psychoanalytische Erstinterview in seiner Entwicklung aus dem SFI2.1 Die Vorläufer2.1.1 Michael Balint und sein Einfluss auf die Entwicklung des Interviews2.2 »Das Erstinterview in der Psychotherapie« nach Hermann Argelander2.2.1 Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten2.2.2 Die objektiven und die subjektiven Informationen2.2.3 Die szenischen oder situativen Informationen2.3 Zum Begriff des Gegenwillens (Freud) ein Plädoyer fur seine Wiedereinfuhrung2.3.1 Erzählen, Erinnern, Vergessen2.3.2 Die Umkehr des Arzt-Patient-Verhältnisses2.3.3 Voraussetzungen beim Interviewer2.3.4 Ein Beispiel: Die Wendeltreppe und die Pforte2.3.5 Das Erstinterview ist keine Technik2.3.6 Einubung in das szenische Verstehen oder: Über psychoanalytische Kompetenz2.3.7 Die Abgrenzung zwischen den klassischen Anamnese und Testverfahren und den psychoanalytischen Untersuchungsverfahren2.3.8 Die Bedeutung des Zeitfaktors als Unterscheidungskriterium2.3.9 Weitere Besonderheiten des psychoanalytischen Erstinterviews2.3.10 Szenisches Verstehen im Alltag und im Berufshandeln2.3.11 Methodische Implikationen der Wahrnehmungseinstellung2.3.12 Zur Funktion der Gruppe beim psychoanalytischen Interview2.3.13 Näheres zur Frage: Was ist psychoanalytische Kompetenz?2.3.14 Exkurs: Zur philosophischen Hermeneutik2.4 Eingangsszenen2.4.1 Eine aufgeklärte Patientin2.4.2 Der Asket2.4.3 Der Reisende2.4.4 Kommentar zu den Beispielen2.4.5 Ein unergiebiger Patient?2.5 Psychosomatisch-psychoanalytische Theorien ein Exkurs2.5.1 Der Koch ein Beispiel von Alexander Mitscherlich2.5.2 Weiteres zur Frage: Gibt es so etwas wie einen unergiebigen Patienten?2.5.3 Die Selbstmorddrohung: Ein Beispiel aus einer speziellen psychoanalytischen Institution2.5.4 Über psychoanalytische Kompetenz2.5.5 Das vollständige Interviewprotokoll: eine Übung an Beispielen2.5.6 Die Vorfeldangaben2.6 Die Gliederung des Erstinterviews2.6.1 Eingangsphase2.6.2 Die Durchfuhrungsphase2.6.3 Beendigungsphase2.6.4 Beispiele zur Struktur des Interviews2.7 Zwei vollständige Interviewprotokolle2.7.1 Protokoll des Interviews von Herrn Weber2.7.2 Protokoll des Interviews mit Frau Heller2.8 Das Verbatim-Protokoll2.8.1 Auszuge aus einem Verbatim-Protokoll2.8.2 Verbatim-Protokolle eines psychoanalytischen Erstinterviews von Hermann Argelander2.8.3 Ein zweiter Text zum Protokoll: »Lost in confusion«2.8.4 Gedächtnisprotokoll des Interviews mit Thomas Kern3 Der Ansatz von Otto Kernberg3.1 Die Auffassung der Objektbeziehungstheorie bei Otto Kernberg3.2 Verfahren und Theorieperspektiven3.3 Exkurs zur Begriffsklärung:Was heißt dyadisch? Was heißt triadisch?3.3.1 [dyas] Zweiheit3.3.2 Die symbolische Repräsentanz der Triade3.4 Formen der Übertragung3.4.1 Die Übertragungsanalyse bei fruhen Störungen3.4.2 Ein kleines Beispiel zur Konfrontation3.4.3 Die negative Übertragung3.4.4 Die Analyse der Gegenubertragung bei schweren Persönlichkeitsstörungen3.5 Fallbeispiele3.5.1 Zum Umgang mit der Zerstörungsphantasie des Patienten3.5.2 Wie bringt man Gift zum Verschwinden?3.5.3 Ich kann dich nicht riechen3.5.4 Die falsche Ratte3.6 Das strukturelle Interview nach Otto Kernberg3.6.1 Die Struktur des Interviews3.6.2 Klärung3.6.3 Konfrontation3.6.4 Deutung (Interpretation)3.7 Gliederung des SI3.8 Haltung des Interviewers Dauer und Aufgaben des SI3.9 Ein Strukturelles Interview: Ausschnitte und Kommentare3.9.1 Anfangsphase3.9.2 Die mittlere Phase3.9.3 Die Abschlussphase3.9.4 Diagnose und Prognose: Behandlungsempfehlung4 Fazit und Ausblick4.1 Das psychoanalytische Erstinterview und das SI4.2 Ein Erstinterview mit einem Borderline-Patienten4.2.1 Vorgespräch4.2.2 Erstinterview4.2.2.1 Eingangsszene4.2.2.2 Durchfuhrungsphase4.2.2.3 Abschlussphase4.2.3 Vorstellung im Interviewseminar4.2.4 Zweitgespräch4.2.4.1 Die Telefongespräche4.2.4.2 Das Zweitgespräch4.3 Abschließende Bemerkungen zu den methodischen und erkenntnistheoretischen Überlegungen5 Anhang5.1 Liste der Fallbeispiele5.2 Literatur5.2.1 Literatur zum Erstinterview, zum Sprechstundeninterview, zum Strukturellen Interview und zur Fokaltherapie (Auswahl)5.2.2 Allgemeine Literatur
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