Beschreibung
MIT TEXTEN VON: BARBARA ENGELBACH, HANS-JÜRGEN HAFNER, MARKUS HEINZELMANN, MARTIN HENTSCHEL, ULRICH LOOCK, STEPHAN VON WIESE Die Publikation stellt, ausgehend von dem epochalen Werk Lucio Fontanas, die Frage nach der Entwicklung keramischer Skulptur nach 1945. Vor allem mit seinen perforierten und aufgeschnittenen Leinwänden hat Fontana die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst. Eines seiner wichtigsten Arbeitsfelder bildete darüber hinaus die Gattung der Keramik, die Fontana grundlegend neu interpretierte. Während die keramischen Werke Fontanas einem großen Publikum weitgehend unbekannt geblieben sind, haben sich Künstlerkollegen jahrzehntelang intensiv mit ihnen beschäftigt. Neben Fontana selbst stehen deshalb diejenigen Künstler im Mittelpunkt, die seit den 1980er-Jahren in Auseinandersetzung mit seinem Werk maßgeblich zu einer Neubewertung der Gattung Keramik beigetragen haben. Norbert Prangenberg etwa schafft in den 1980er-Jahren ein vielfältiges keramisches Werk zwischen Gegenstand und Abstraktion. Auch Thomas Schütte führt zeitgleich einen figurativen Ansatz in die keramische Plastik ein. In den 1990er-Jahren macht Rosemarie Trockel durch ihren innovativen Umgang mit dem traditionellen Medium Strategien der Postmoderne für eine jüngere Generation von Künstlern zugänglich. Im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts ist auf dieser Basis eine äußerst vielfältige, innovative Szene entstanden, für die in der Publikation repräsentativ das Werk von Markus Karstieß steht.