Beschreibung
Arbeitsalltag in der Pflege - mit Eifer und Herzblut gegen Personalmangel und schwere Schicksale. Wie ein Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger den Pflegenotstand erlebt. Über den Pflegenotstand in Deutschland wird derzeit viel diskutiert. Aber wie wirkt sich dieser im Arbeitsalltag aus? Maximilian Wendt, examinierter Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, berichtet vom Berufsalltag in der Pflege, der Entwicklung des Pflegenotstands und wie er ihn erlebt. Er schildert seine Erfahrungen als Mann in einem »Frauenberuf« in Zivildienst, Ausbildung und dem späteren Berufsleben in der Pflege sowie vom Pflegemanagement als Pflegedienstleiter. In berührenden, lustigen, wahnwitzigen und zum Nachdenken anregenden Erzählungen gibt der Autor den Auswirkungen des Pflegenotstands ein Gesicht und rechnet mit den fragwürdigen Lösungsvorschlägen der Politiker ab. DAS THEMA Wer sich für den Berufszweig Pflege entscheidet, hat meist klare Vorstellungen davon, was den Beruf ausmacht - das Helfen. Diese Einschätzung erweist sich jedoch meist bereits nach kurzer Tätigkeit als falsch. Denn heutzutage besteht ein Großteil der beruflichen Tätigkeit darin, die Patienten im Rahmen von Fließbandarbeit zu versorgen und schnellstmöglich wieder aus dem Krankenhaus zu entlassen. Im Gesundheitssektor steht die Finanzierung mehr im Vordergrund als der Mensch, und darunter leiden in erster Linie die Patienten - aber natürlich auch die Pflegekräfte. Fast immer sind die Stationen mit Patienten überbelegt, personell unterbesetzt und die Pflegekräfte überarbeitet. Trauriger Alltag in der Pflegebranche. Startet man also mit der Vorstellung des Helfens in den Beruf, wird diese Maxime bald durch die Rahmenbedingungen und die Realität erschüttert. Diese Erfahrung machte auch Maximilian Wendt, als er den Beruf des Gesundheits- und Kinderkrankenpflegers erlernte. DAS BUCH Der Pflegenotstand ist in Deutschland in aller Munde. In diesem Buch stellt der Autor Maximilian Wendt seine persönlichen Erfahrungen im Laufe seiner Karriere als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowohl im Bereich der häuslichen als auch der stationären Pflege vor. Da er auch als Pflegedienstleiter tätig war, kann er nicht nur aus Sicht des Pflegers, sondern auch aus der des mittleren Managements berichten, wie sich der Pflegekräfte-Mangel im Arbeitsalltag auswirkt. Um einen realistischen und verständlichen Einblick in die alltäglichen Herausforderungen des Berufs zu gewähren, erzählt er anhand authentischer Erlebnisse und Beispiele von Erfahrungen, die dem plastischen Thema »Pflegenotstand« ein Gesicht und eine Form geben. Er gibt auch Einblicke in das Berufsleben als Mann in einem »Frauenberuf« und liefert viele Anekdoten mit berührenden, witzigen, skurrilen und teils absurden Situationen aus dem Arbeitsalltag, die es nur in der Pflege gibt.
Autorenportrait
Maximilian Wendt, geboren 1987 in Nordrhein-Westfalen, machte nach dem Zivildienst im medizinischen Bereich eine Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Danach sammelte er Berufserfahrung in der ambulanten Krankenpflege sowie in der stationären psychosomatischen Rehabilitation, wo er als Pflegedienstleiter einen Blick hinter die Kulissen der Pflege-Verwaltung werfen konnte. Mit 30 Jahren beendete er seine pflegerische Karriere und trat eine Stelle im öffentlichen Gesundheitsdienst an.
Leseprobe
Ein niedriger Personalschlüssel - »Sie sind die ganze Zeit nur damit beschäftigt, Dienstplanlöcher zu stopfen.« Was für die Beschäftigten heißt: »Es ist sehr stressig und wird auch nicht besser«, denn durch Langzeiterkrankte oder auch kurzfristige Ausfälle ist der Arbeitsaufwand enorm und extrem belastend, was im Endeffekt in Krankheit der Kollegen endet, die die Krankheit und Abwesenheit der anderen Kollegen, aber auch die Personalplanung auffangen müssen. Dazu kommt der Druck, den Menschen gerecht werden zu wollen, man hat den Job ja schließlich gewählt, weil man helfen möchte, und nicht, weil man hinter dem großen Geld her ist. Aber das Helfen wird zu einer unmöglichen Aufgabe, denn zeitlich und personell ist es nicht möglich, dies in ausreichendem Rahmen zu tun. Viele Kollegen werden sogar, aufgrund dieser Unfähigkeit zu helfen bzw. diese Tatsache mit dem eigenen Gewissen auszumachen, auf Dauer krank und können somit erst recht niemandem mehr helfen.