Beschreibung
Lynn Zapatek putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Wo andere Zimmermädchen nichts mehr sehen, fängt es bei Lynn erst an. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort sieht und findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel, Medikamente. Zunächst ist Lynn noch vorsichtig, dann wird sie immer dreister. Sie beschnuppert nicht nur die fremden Kleider, sie zieht sie auch an. An einem Dienstag hört Lynn den Schlüssel im Schlüsselloch und ihr bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt die Nacht dort. Mit dem Gast über ihr. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar. DAS ZIMMERMÄDCHEN ist das intensive Porträt einer eigenwilligen, obsessiven jungen Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, wie den Menschen gelingt, was ihr selbst so schwer fällt - das Leben. Eins ist sicher: Nach der Lektüre des ZIMMERMÄDCHENS wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unters Bett zu schauen.
Autorenportrait
Markus Orths, geboren 1969, studierte Philosophie, Romanistik und Englisch. Er arbeitete als Englisch-Lehrer, bevor er beschloss, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Für seine Erzählungen wurde er mit dem Moerser Literaturpreis ausgezeichnet und gewann den Open Mike, einen der wichtigsten Literaturwettbewerbe für junge Schriftsteller. Für seinen Roman CORPUS wurde ihm der Marburger Literaturpreis (Förderpreis) verliehen. Neben zahlreichen Stipendien, u. a. des Literarischen Colloquiums Berlin, erhielt er zuletzt den Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künstler, den Limburg-Preis des Kunstvereins Bad Dürkheim sowie den Goldenen Lorbeer für den besten historischen Roman 2006. Für Erzählungen aus FLUCHTVERSUCHE wurde ihm 2006 das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen. Bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt wurde Markus Orths für "Das Zimmermädchen"Torben Kesslers Lesung fügt dem Buch nun eine Alternative von eigenständigem Reiz hinzu. Bestechend dabei ist der vorwärtstreibende Sprechrhythmus, der augenblicklich bannt und den Hörer in atemlose Spannung versetzt. Gleichzeitig ist Kessler aber ein leiser Mime, der subtil Pausen setzt, weiche Tempowechsel vornimmt, seine transparente Stimme mit einer Leichtigkeit durch diesen Stoff führt, die die Vorstellung von einem Sprecher vor einem aufgeschlagenen Buch fast völlig auflöst." hr2Hörbuchbesprechung am 16. Januar 2009 (Martin M. Schwarz) "Die besten Sprecher sind oft die, die man irgendwann nicht mehr wahrnimmt, die verschwinden, weil man als Hörer von der Geschichte völlig absorbiert ist. Diese Wirkung erzielt Torben Kessler bei dieser Lesung. Kessler findet während seiner konzentrierten Lesung einen so zärtlichen Ton dafür, dass man fast zum Komplizen der Protagonistin wird. Alles stimmt. In dieser uneitlen Interpretation liegt der große Gewinn für den Hörer." hörBücherMagazin, Ausgabe 2/2009, Bewertung: "Grandios" mit dem diesjährigen Telekom Austria Preis ausgezeichnet!