Bertha von Suttner 1843-1914, Erzieherin, Autorin, Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Baronin Bertha von Suttner, geborene Kinsky, wurde von einer angesehenen böhmischen Hochadelsfamilie und dem militärischen Milieu der Doppelmonarchie geprägt. Als Schriftstellerin nutzte sie die Macht des geschriebenen und gesprochenen Wortes für ihre Ziele. Ihr Bestseller Die Waffen nieder! hatte durch ihren rhetorisch geschickten Schreibstil epochalen Einfluss auf die bürgerliche Friedensbewegung. Für den Pazifismus zu kämpfen, wurde für sie Berufung und Lebensinhalt. Für frühe Impulse in Europa, wie die Gründung der Österreichischen und der Deutschen Friedensgesellschaft gebührt ihr mehr Anerkennung. Im Gegensatz zu ihrer Heimat wurde sie in den Vereinigten Staaten von Amerika geschätzt. Die Journalistin setzte sich vehement gegen Antisemitismus ein und forderte die Einrichtung eines internationalen Schiedsgerichts zur rechtsstaatlichen Lösung von Konflikten. Damit war sie eine Visionärin, denn der Völkerbund für ein friedlicheres Europa sollte erst 1919 gegründet werden. Sie war die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt. Dies unterstreicht ihr hohes Ansehen und ihre Fähigkeit politische Veränderungen anzustoßen.