Beschreibung
Während im West-Berlin des Jahres 1964 die Wirtschaft floriert, der Minirock die Laufstege erobert und der Regierende Bürgermeister Willy Brandt zum Kanzlerkandidat der SPD gekürt wird, bereitet sich Kriminalmeisterin Lilli Lenné auf eine neue Aufgabe vor: Sie möchte als Dolmetscherin für die westlichen Alliierten arbeiten. Als der schwarze US-Militärpolizist Eugene Wimberley erstochen in der Sundgauer Straße aufgefunden wird, kann sie sich erstmals bewähren: Die Geliebte des Toten, die Deutsche Elisabeth Kern, muss befragt werden, und Lenné soll als Übersetzerin einspringen. Die zunächst unkompliziert erscheinende Aufgabe entwickelt sich jedoch zu einer heiklen Angelegenheit: Heimlich steckt Elisabeth Kern der Kriminalmeisterin einen Brief des toten Wimberley zu, in dem dieser andeutet, er habe Informationen über ein geplantes Attentat auf den Menschenrechtler Martin Luther King, der in Kürze Berlin besuchen soll. Höchst alarmiert wendet sich Lilli Lenné an ihren Kollegen Otto Kappe. Der beschließt, alte amerikanische Kontakte seines Onkels, des Exkommissars Hermann Kappe, anzuzapfen, um der Sache nachzugehen. Doch kurz vor seinem Treffen mit dem Kontaktmann wird auch dieser tot aufgefunden. Beate Vera bringt mit ihrem ersten Kappe-Band frischen Wind in die beliebte Krimiserie. In ihrem packenden Roman "Schandfleck" tritt das weibliche Ermittlergespür der Kriminalmeisterin Lilli Lenné in den Mittelpunkt. Anhand eines Mordfalls lässt die Autorin gekonnt die Atmosphäre der 1960er Jahre mit dem aufkeimenden Widerstand gegen Rassismus und gesellschaftliche Konventionen wiederaufleben.