Beschreibung
In ihrer Praxis als Analytikerin ist Julia Kristeva mehr und mehr auf Patienten gestoßen, die einen neuen Typ darstellen: Beschädigter Narzissmus, psychosomatische Beschwerden und wiederkehrende Depressionen sind heute die häufigsten Erscheinungsformen von Neurosen, Hysterien und Obsessionen. Politisch-gesellschaftliche Veränderungen, der Wandel von Familie und Sexualität und der Einfluss der Massenmedien haben maßgeblich zu diesen neuen Leiden der Seele beigetragen. In den 14 Beiträgen, die dieser Band versammelt, analysiert Julia Kristeva ein moralisches und kulturelles Grundsatzproblem: die Schwierigkeiten der Identitätsfindung in der Moderne. 'Julia Kristeva ändert die Ordnung: Ständig zerstört sie die aktuelle vorgefasste Meinung - die, von der wir glaubten, sie könne uns trösten; die, auf die wir stolz sein konnten. Was sie verdrängt, ist das bereits Gesagte, das heißt, die Beharrlichkeit des Bezeichneten; was sie untergräbt, ist die Autorität der monologischenWissenschaft und der Filiation.' Roland Barthes
Autorenportrait
Julia Kristeva, ist Literaturtheoretikerin, Psychoanalytikerin, Schriftstellerin und Philosophin. Seit 1965 lebt und arbeitet Kristeva in Paris, wo sie seit 1973 einen Lehrstuhl an der Universität Paris inne hat. Ihre Schriften zur Linguistik prägten die poststrukturalistische Diskussion. Beeinflusst wurde sie dabei von der Freud¿schen und Lacan¿schen Analyse.
Inhalt
us dem Inhalt: Teil I: Psychoanalyse Die Seele und das Bild. Wozu Psychoanalytiker in Zeiten unbewußter Angst? Der Zwangsneurotiker und seine Mutter. Die Gegenübertragung: Eine erweckte Hysterie. Die symbolische Kastration: Eine Frage. Das Kind mit dem unaussprechlichen Sinn. Teil II: Geschichte Die Bibel lesen. Der Roman der Adoleszenz. Die Geheimnisse einer Analytikerin. Die Zeit der Frauen. u. a.