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Daphnis und Chloë

Ein poetischer Liebesroman, Dt/altgriech

Erschienen am 26.11.2018
25,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903124011
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 19 x 14.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wird den zwei jungen Hirten Daphnis und Chloë das süße Eheleben beschieden sein? Werden sie die unzähligen Entführungen und Verführungen heil überstehen? Wie viele Wölfe und Piraten werden sie mit erotisch gefletschten Zähnen bedrohen? Ein wunderbar poetischer Liebesroman, der mit verspielter, künstlich-ironischer Naivität besticht, von der schon Goethe schwärmte. Das Besondere an dieser Ausgabe liegt darin, dass die Übersetzer die rhythmisierte antike Prosa erstmals in 'Verse' unterteilt haben. So haben sie etwa die Endreime, die in der Antike ein Mittel der Prosa und nicht der Lyrik waren, sichtbar gemacht und in jahrelanger Arbeit Rhythmus, Sprachfluss und Klang des Originals auch im Deutschen nachgeahmt. Das Ergebnis ist ein mitreißendes antikes Beispiel moderner Dichtung.

Autorenportrait

Ondrej Cikán, geboren 1985 in Prag, lebt seit 1991 in Wien, studierte klassische Philologie ebenda. Er schreibt sowohl auf Deutsch als auch auf Tschechisch, arbeitet als Filmregisseur und übersetzt aus dem Altgriechischen und Lateinischen sowie zwischen dem Tschechischen und dem Deutschen. 2002 gründete er gemeinsam mit Anatol Vitouch Die Gruppe. Als Philologe ist er auf die antiken und byzantinischen Abenteuerromane spezialisiert, die ihn unter anderem zum eigenen antik-surrealen Roman Menandros & Thaïs inspiriert haben, der unter demselben Titel abendfüllend verfilmt wurde.

Leseprobe

Dieweil Daphnis in solche Gedanken vertieft war, floh ein Zikadensänger vor einer Schwalbe, die ihn fangen wollte, und stürzte in Chloës Gewandbausch hinein. - Und die Schwalbe, hinten nach, erwischte ihn nicht, doch als sie bei der Verfolgung nahe herankam, berührten ihre Flügel die Wangen des Mädchens. - Chloë wusste nicht, wie ihr geschah, und schreckte mit einem Schrei aus dem Schlaf hoch. Als sie aber die Schwalbe unweit davonfliegen sah, und Daphnis über ihre Ängstlichkeit lachen hörte, ließ sie ab von ihrer Furcht und rieb sich die Augen, die weiterschlafen wollten. Da zirpte der Zikadensänger aus dem Gewandbausch heraus, wie ein Schutzflehender, der für seine Rettung Dank ausspricht. Chloë schrie abermals auf, aber Daphnis lachte, nahm es als Vorwand, griff mit beiden Händen an ihre Brust und holte den lieben kleinen Sänger hervor: Und der zirpte weiter in seiner Hand. Das Mädchen sah ihn und grüßte ihn, nahm ihn und küsste ihn, und steckte sich den Zirpenden wieder zurück ins Gewand.