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Von denen Husaren und anderen Seil-Tänzern

Erschienen am 01.06.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903124233
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., 12 Illustr., Holzschnitte von Christian Th
Format (T/L/B): 1.7 x 18.7 x 14.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

XXVI Geschichten über Husaren, Hexen und Seiltänzer, wie sie tapfer und lustvoll durchs Leben gehen, und XXVII Gedichte über Tod, Lentz und Lebensfreude. Eine Hexe sitzt im Apfelbaum und ißt Äpfel, der Frühling ist ein Aderblutenteiser, das Hertz ist eine starcke Bombe. H.C. Artmann (1921-2000) brachte die österreichische, und überhaupt deutschsprachige Literatur nach 1945 wieder zum Leuchten. Seine Husaren sind nicht nur sehr lustig, sondern auch vorbildlich respektvoll. Artmann zitiert fröhlich auf Osmanisch, Slowenisch, Provenzalisch, Spanisch, Latein, Griechisch etc. Aber wo hatte er die Zitate her? Für die vorliegende Ausgabe hat der Philologe und Dichter Ondrej Cikán erstmals Artmanns Quellen ausgeforscht. So macht das Büchlein doppelt Spaß. Illustriert mit zwölf Holzschnitten von Christian Thanhäuser, der sich von den Panduren-Tafeln Josef Ignaz Mildorfers inspirieren ließ. Zum 100. Geburtstag H.C. Artmanns.

Autorenportrait

H.C. Artmann (1921-2000 in Wien) war einer größten Erneuerer der österreichischen und überhaupt deutschsprachigen Literatur nach 1945 und erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche bedeutende Auszeichnungen vom Großen österreichischen Staatspreis über den Ehrenring der Stadt Wien bis zum Georg-Büchner-Preis. Artmann war Gründungsmitglied der Wiener Gruppe. Er schrieb in diversen Varietäten des Deutschen wie der Wiener Mundart und in unterschiedlichen barock-archaisierenden Stilen. Außerdem ließ er sich von unzähligen Sprachen und Literaturtraditionen inspirieren.

Leseprobe

Eine hexe saß im apfelbaum und aß äpfel. Es war noch vor morgen und ordentlich kühl, und die hexe fror fast bis unter die haut, da sie à la hexischer mode nicht mehr um die beine trug, als einen dünnen, seidenen kittel, weiter oben aber gar nichts. Als nun endlich der thessalische hahn krähte, kam ein tapferer husar angerückt, der mußte zu fuß laufen, hatte im gestrigen scharmützel sein gutes roß verloren, war daher heute mehr als zeitig aufgebrochen, um noch vor abend bei seinem regimente zu sein. Dieser apfelbaum gefällt mir, sagte er.

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