Beschreibung
Im Frühjahr 2015 und 2016 verlegte der Herausgeber Kurt Drawert einige seiner Seminare nach Istanbul, um diese geradezu magische wie an Eindrücken reiche Stadt für poetische Reflexionen nutzbar zu machen. Damit war der Grundstein des Buches gelegt - Erzählungen und Miniaturen, Gedichte und Reportagen, die in sehr individueller und ästhetisch differenter Herangehensweise auf die Metropole am Bosporus reagieren. Eine Fortsetzung dieser Erfahrungsreisen sollte es auch 2017 geben, mit einer unterdessen veränderten Autorengruppe, wie sie sich in der Regel alle ein bis zwei Jahre durch neue Bewerbungen ergibt. Daraus aber wurde nichts mehr aufgrund der verschärften politischen Lage im Land. Geblieben ist ein Nachdenken darüber, was das Eigene im Anderen grundlegend bedeutet, oder, mehr noch, inwieweit es außerhalb eines Anderen überhaupt existiert. - "Politischer und aktueller als diese ist keine andere Frage, und wenn es darauf auch keine einfachen Antworten gibt, so gibt es doch Spuren in die richtige Richtung. Spuren der Sprache, die zur Wirklichkeit werden, Wirklichkeit, die zur Sprache wird. Nicht mehr und nicht weniger haben wir versucht." (Kurt Drawert)
Autorenportrait
Der Herausgeber Kurt Drawert wurde 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg) geboren und lebt seit 1996 in Darmstadt. Leiter der Darmstädter Textwerkstatt seit 1998 und des Zentrums für junge Literatur seit 2004. Autor von Lyrik, Prosa, Dramatik und Essays. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: "Schreiben. Vom Leben der Texte", "Was gewesen sein wird. Essays 2004 bis 2014" und "Der Körper meiner Zeit. Gedicht", alle im Verlag C.H. Beck, München, 2012, 2015, 2016. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Leonce-und-Lena-Preis (1989), Ingeborg-Bachmann-Preis (1993), Lyrikpreis Meran (1993), Uwe-Johnson-Preis (1994), Rainer-Malkowski-Preis (2008), Robert-Gernhardt-Preis (2014), Lessingpreis des Freistaates Sachsen (2017). Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.