Beschreibung
Betreuer und Therapeuten sehen sich heute in ihrer Praxis zunehmend mit der Nutzung von 'neuen Medien' konfrontiert - eine Entwicklung, die nicht mehr zu ignorieren und auch nicht umzukehren ist. Deshalb müssen sie - oft selbst im Kampf mit ihrer eigenen Skepsis und Unsicherheit wegend der ständigen Erreichbarkeit liegend - sich der Frage stellen, wie sich diese auf früh traumatisierte und schwer entwicklungsbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche auswirkt. Und sind diese Wirkungen - wie oft befürchtet - nur negativ oder bieten sie auch neue Möglichkeiten, neue Chancen zur psychotherapeutischen Kontaktaufnahme? Auch in ambulanten oder stationären Therapien sind Smartphones, Tablets, ständiger Internetanschluss nicht mehr wegzudenken. Bei psychoanalytischen Autoren überwiegen medienkritische Stimmen, die dadurch bei ich-schwachen Persönlichkeiten eine massive Gefährdung der Identitätsentwicklung sehen. Aber wie weit lassen sich die neuen Möglichkeiten auch als Chancen nutzen? Blockieren sie notwendige psychische Entwicklungswege oder können sie auch weniger angstbesetzte Kommunikationswege eröffnen, vielleicht gar wie die traditionellen Vermittlungsmedien Handpuppen, Brettspiele etc. genutzt werden? Das Internet als Raum, wo man die eigene schmerzhaft empfundene Andersartigkeit und Einsamkeit überdecken kann und nicht empfinden muss oder als Möglichkeit einer aktiven Teilhabe an sozialen Zusammenhängen, die anders nicht möglich scheint?