Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783956270918
Sprache: Deutsch
Umfang: 392 S., 5 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 2.5 x 21.1 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Einer der drei Bauernsöhne, Lorenz Brockötter, der bereits vor dem Ersten Weltkrieg über zehn Jahre als Polizeibeamter in Münster tätig war, kann eindeutig als Initiator dieses umfangreichen Briefwechsels bezeichnet werden. Er animierte seine Familie immer wieder ausdrücklich dazu, regelmäßig zu schreiben, denn ein Brief bedeutete ein Lebenszeichen. Daneben dachte Lorenz bereits kurz vor seinem Kriegseinsatz daran, die vielen Details aus dem Leben an der Front schriftlich festzuhalten, um sich später einmal daran erinnern zu können. "Mache dir doch über deine Erlebnisse eine tägliche Notiz. Zeitraum mit Stunde und Datum, auch Witterung aufschreiben. Wird dir später viel Freude machen." [Brief von Lorenz Brockötter vom 28. März 1915 aus Münster an seinen Bruder Bernhard an der Ostfront]. Zum Zeitpunkt dieser Aussage war Lorenz noch im Polizeidienst tätig und ihm war noch nicht bewusst, dass das Leben an der Front wenig Freude bringen würde. Trotzdem hat er seine Erlebnisse des Kriegsalltags in Form der Briefe festgehalten und uns damit erlebbar gemacht. So sind etwa 550 Briefe bzw. Postkarten entweder ganz oder auszugsweise in dieser Dokumentation erfasst. Die Sammlung in den Hofakten der Familie Brockötter ist nur dadurch zustande gekommen, dass sowohl die Bewohner auf dem Hofe als auch die Söhne Bernhard und Lorenz an den Kriegsfronten nahezu sämtliche Briefe aufbewahrten, die sie zugesandt bekamen. Zudem haben die beiden Soldaten von der Front alle Briefe entweder durch ihren Heimaturlaub oder per Paket nach Hause befördert. Die vorhandene Briefsammlung ist auch deshalb so bemerkenswert und vermutlich einmalig, da es sich hierbei um eine fast lückenlose Korrespondenz handelt, deren Inhalte sich immer wieder aufeinander beziehen.