Beschreibung
Ein Mann verliert sein Bewusstsein, ohne dass sein Körper dadurch beeinträchtigt wird. Der Körper trägt ihn durch die Stadt und über die Stadt hinaus. Als der Mann nach vier Stunden wieder zu sich kommt, sieht er seinen Körper immer noch gehen. Was macht einer mit dieser Erfahrung? Er schreibt seinen ersten Roman. Kurzweilig, ironisch und selbstironisch führt dieses Buch ins Gestrüpp der Recherchen. In Bogotá trifft der Autor auf einen Ex-Guerillero, der zu achtzig Prozent im Untergrund lebt. Leider ist ein Brief abgefangen worden, der ihn vor dem Treffen hätte warnen sollen. Für eine Oper über den NS-Kriegsverbrecher Alois Brunner lernt er Serge und Beate Klarsfeld kennen. In Kosovo fragt ihn während einer Fußball-Europameisterschaft Albin Kurti, der heutige Ministerpräsident, per E-Mail: 'Who will win the game tonight???' Noch dazu erfahren wir, wie leicht es ist, symbolischen Widerstand auszuhebeln - durch aufgenötigtes Händeschütteln. Die Hand fühlt sich, wie Hammerthaler bezeugt, warm und fleischig an. Es ist die Hand des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. In Hier lang erzählt Ralph Hammerthaler von Geschichten hinter den Geschichten, wie er sie in Romanen, Stücken und Opern umgesetzt hat. In vier eingebildeten Vorträgen folgt die Unverlangte Poetikvorlesung der Spur eines literarischen Lebens. Gleichzeitig lässt sie erkennen, warum Hammerthaler schreibt, wie er schreibt.