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Buchtipps - Romane

Mira arbeitet engagiert im Büro der Vereinten Nationen in Genf. Ihre Aufgabe ist es, zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Ihre Bemühungen um Frieden und Verständigung bringen sie an ihre persönlichen Grenzen: Wie kann es gelingen, von außen einzugreifen ohne selbst schuldig zu werden? Auch im privaten Bereich bröckeln die „Schutzzonen“. So in ihrer Beziehung zu Milan, den sie nach Jahren wieder trifft.   In inneren Monologen, mit intensiven Bildern, die beim Leser noch lange nachschwingen, schildert die Autorin Miras Situation.

Von Mund zu Mund, von Ohr zu Ohr sind diese Märchen in Norwegen weitergetragen worden. Sie erzählen von Puppen, die Königssöhne ins hohe Gras locken, oder von einem Huhn, das die Erde rettet. Es kommen wilde Tiere, Trolle und Naturgeister vor, alles eingerahmt von einer betörenden Natur und sprachgewaltigen Bildern. Kat Menschik inszeniert mit ihren unvergleichlichen Zeichnungen ein Kleinod voller Phantasie, das zum Träumen und Entdecken einlädt.   Eine bezaubernde Kombination aus Text und Zeichenfeder, ein Buch für alle Buchliebhaber!

Der Autor beschreibt die Geschichte einer Familie – er beginnt sie in Russland am Anfang des 20. Jahrhunderts und beendet sie in Berlin 1990. Im Mittelpunkt der Familiensaga steht Elena, ihr Enkel folgt 20 Jahre nach ihrem Tod ihren Spuren. Eine tolle Familienchronik! Gelesen und empfohlen von Christiane Schulz-Rother

Der schüchterne, unbedarfte Motti Wolkenbruch wird zum Führer des Weltjudentums, während eine Gruppe von Nazis in einem Bergstollen in Bayern erneut die Weltherrschaft plant. Eine bitterböse, aberwitzige Satire! Gelesen und empfohlen von Hedike Steinhäuser

Ein Brief, an den er sich nicht erinnern kann, führt den Erzähler ins Jahr 1999. Mit Hilfe seiner Tagebücher taucht er ein in eine Zeit der Millennium-Angst, Kassetten und Vokuhila Frisuren. Überall durfte geraucht werden und Handys waren nur etwas für Angeber mit viel Geld. Außerdem ein bisschen Liebe, Nostalgie, viel Freundschaft, WG-Partys, viel Musik, zu viel Alkohol, Eifersucht und die Frage: Wie war ich damals? Ein vielschichtiges Porträt der post-68er-Jugend, der Rock- und Punkszene in der Provinz.  

 Der Psychologe Boris Sidis entwickelte für seinen Sohn William James die sog. „Sidis-Methode“. Durch gezielte Gehirnförderung, Einsatz von Lernspielzeug und Hypnose soll das Kind zum Genie erzogen werden. So kann William mit 18 Monaten lesen, mit acht erfindet er seine eigene Kunstsprache, mit elf studiert er in Harvard. Er wird als »größter Mathematiker aller Zeiten« bejubelt. Das Experiment scheint geglückt. Doch was nützt es, sämtliche Sprachen der Welt zu können, wenn man nicht lernt, auf Menschen zuzugehen und Freundschaften zu schließen?  

Er glaubt, der berühmte Gedichtband von Baudelaire hieße Blumen der Liebe. Sie weiß, er heißt Blumen des Bösen. Er nennt sie Lilja oder Sylvia, nach den unterdrückten Frauen großer Dichter. Sie will Mary heißen und eine furchtlose, starke Piratin sein. Sie sehnt sich nach Liebe, er gibt ihr blaue Flecken und Angst und ignoriert ihr NEIN immer wieder. „Er hat mich wahrscheinlich nicht gehört, ich war zu leise - wäre es sonst nicht Vergewaltigung?“, denkt sie.

In Liebwies, einem kleinen Bergdorf, gehen die Uhren etwas anders, was auch der neue Lehrer Köck bei seiner Ankunft bemerkt. Umso mehr trifft die Entdeckung eines außergewöhnlichen Gesangstalents den Lehrer überraschend. Er blüht auf und findet in der Förderung von diesem eine erfüllende Aufgabe. Er organisiert ein Konzert, zu dem der Musikexperte Herr Wagenrad anreist. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist geweckt, doch es kommt alles ganz anders.  

Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde - fünf Frauen, fünf Schicksale, die unterschiedlicher kaum sein können. Und doch haben sie etwas gemeinsam: die Liebe quält sie. Geschickt verwebt die Autorin die scheinbar so unterschiedlichen Lebensgeschichten und fügt sie zu einem Ganzen.   Der Roman besticht durch seine schmerzhafte Ehrlichkeit und Tiefgang, fünf Frauen, die auch im Ernstfall nicht aus dem Leben herausfallen. Gelesen und empfohlen von Sabine Langenbach  

In der Utrechter Straße im damals roten Wedding kreuzen sich die Lebenswege der Mieter der ersten Stunde mit den Neuzugezogenen. Es wird aus verschiedenen Perspektiven die Lebensgeschichte des Hauses erzählt, es kommen die Verfolgten, Verachteten genauso zu Wort wie die Neu-Berliner jüngerer Generationen. Die einzelnen Schicksale über das Jahrhundert hinweg werden in diesem Berliner Kiez miteinander verknüpft. Wechselnde Besitzverhältnisse des Hauses spielen dabei genauso eine Rolle, wie die politischen Ereignisse des Jahrzehnts.