Beschreibung
Etablierter Politiker trifft auf jungen Wutbürger, die Begegnung eskaliert: Ministerialrat Braubach ist schuldlos in einen folgenschweren Unfall verwickelt. Ein drogensüchtiger Junge ist ihm direkt vors Auto gesprungen und liegt nun schwerverletzt im Krankenhaus. Der Politiker sucht dessen Mutter auf, möchte helfen. Handelt es sich bei diesem Hilfsangebot bloß um politisches Kalkül? Davon ist zumindest Jerome, der Neffe der Altenpflegerin, überzeugt. In der Konfrontation mit Braubach lässt der unterbezahlte Paketbote seiner Wut auf ein ungerechtes System freien Lauf - ein Duell, das ohne Sieger bleibt. Ein Gegenwartsstück mit vielfältigen Anschlussmöglichkeiten - gerade auch für den Unterricht: Das 2018 uraufgeführte Stück wurde von Deutschlandfunk Kultur auch als Krimi-Hörspiel produziert. Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Anke Christensen. 'Furor trifft ins Schwarze und vermittelt schmerzlich die aktuellen Entwicklungen einer auseinanderdriftenden Gesellschaft.' Stuttgarter Zeitung
Autorenportrait
Lutz Hübner, geb. 1964, studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster. Einer anschließenden Schauspielausbildung an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken folgten Engagements am Saarländischen Staatstheater und am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Von 1990 bis 1996 arbeitete Hübner als Schauspieler und Regisseur am Rheinischen Landestheater Neuss und am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg; seit 1996 ist er als freiberuflicher Schriftsteller und Regisseur tätig. Bekanntheit erlangte er u. a. auch durch seine Jugendstücke, z. B. 'Das Herz eines Boxers' (1996) und 'Creeps' (2000). Gemeinsam mit Sarah Nemitz verfasste Hübner ab 2001 zahlreiche erfolgreiche Theaterstücke und Drehbücher, darunter 'Frau Müller muss weg' (2010, Verfilmung 2015), 'Die Firma dankt' (2011, Verfilmung 2017), 'Abend über Potsdam' (2017), 'Furor' (2018) und 'Die Wahrheiten' (2020). Das Duo gehört zu den auf deutschsprachigen Bühnen meistgespielten Dramatiker*innen.