Beschreibung
Ausgehend von biografischen oder historischen Gegebenheiten zeigt Wersin anhand von Werkbesprechungen die Besonderheiten der künstlerisch-musikalischen Konzepte und der Kompositionstechniken von acht Komponisten der Barockzeit auf: von Bach, Schütz, Monteverdi, Gesualdo, Purcell, Buxtehude, Vivaldi und Händel, der als Jubilar des Jahres 2009 im Mittelpunkt seiner Darstellung steht. - Mit CD-Tipps.
Autorenportrait
Michael Wersin, geb. 1966 in Bielefeld, Diplome in Konzertgesang, Gesangspädagogik, Chordirigieren und Gehörbildung (Münchner Musikhochschule) sowie Abschluss in Musikwissenschaft (Magister, LMU München). Tätig als Sänger, Gesangspädagoge und Chorleiter u. a. am Münchner Liebfrauendom, außerdem als Musikschriftsteller und -journalist für die Fachpresse. Lebt in Westheim bei Augsburg. Interview mit Michael Wersin zu seinem Buchprojekt 'Händel & Co.' 'Ihr Buch stellt acht große Komponisten der Barockzeit in 11 Kapiteln vor. Händel wird in drei Kapiteln zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Bandes behandelt. Inwiefern eignet sich sein Leben als Klammer für einen biografischen Streifzug durch die Zeit des musikalischen Barock?' Der Band ist so aufgebaut, dass sowohl musikalische wie biografische Entwicklungslinien quer durch die Barockzeit nachgezeichnet werden. Händel baut unter anderem als Opernkomponist auf den Leistungen seiner Vorgänger auf, zurückzuverfolgen bis zu Claudio Monteverdi, dem ersten bedeutenden Opernkomponisten, dem auch ein Kapitel in meinem Buch gewidmet ist. Händels spektakuläres Leben dagegen regt zum Vergleich mit der ganz anders gearteten Vita Johann Sebastian Bachs an (er ist mit zwei Kapiteln vertreten), im Blick auf seinen Italienaufenthalt hat er in Heinrich Schütz (der gleichfalls porträtiert wird) einen bedeutenden Vorgänger aus seiner mitteldeutschen Heimat. Der Leser wird angeregt, rückwärts, seitwärts und voraus zu schauen und sich dabei allmählich ein immer farbenfroheres Bild von der Musikwelt des Barock zu machen. 'Durch Händels Leben und Werk scheint sich wie ein roter Faden das Motiv der individuellen Entfaltung zu ziehen. Ist Individualität das große Thema Händels?' Individualität ist insgesamt ein großes Thema in der Entfaltung künstlerischer Lebensläufe. Bei Händel kommt neben unverkennbaren stilistischen Charakteristika, an denen er permanent feilte, noch die Eigenwilligkeit in der Gestaltung seines Privat- und Berufslebens hinzu: Er scheint kaum Interesse an persönlichen Bindungen gehabt zu haben; stattdessen steckte er seine ganze Energie in seine oft halsbrecherisch wagemutigen Musikprojekte und -unternehmungen, an denen er mit teils beträchtlichem finanziellen Risiko auf Gedeih und Verderb beteiligt war. Ein frühes Beispiel für selbständiges Musikunternehmertum in einer Zeit, in der die meisten seiner Kollegen noch auf Anstellungen bei Hofe oder bei der Kirche angewiesen waren. 'In Ihrer Darstellung verknüpfen Sie elegant biografische Erzählung, musiktheoretische Analyse und CD-Empfehlungen. Unter welchen Gesichtspunkten haben Sie die CD-Empfehlungen ausgewählt? ' Als CDRezensent habe ich glücklicherweise enge Verbindungen zu praktisch allen Klassiklabels bzw. vertrieben; dadurch war es mir möglich, nach bestem Wissen und Gewissen stets die "besten" (selbstverständlich ist dies immer auch ein subjektives Kriterium) Einspielungen zu den vorgestellten Werken auszuwählen. Was auf den von mir empfohlenen CDs erklingt, hat mich weitestgehend auch persönlich sehr berührt und begeistert, sodass meine Tipps nicht nur unter fachlichen Gesichtspunkten stichhaltig sein wollen, sondern stets auch von Herzen kommen.