Beschreibung
In der Rede von "Mediengesellschaften", "Medienhaushalt" oder "Medialität" spiegelt sich die Reflexion über veränderte Kommunikationsstrukturen. Die kulturhistorisch prägenden Paradigmata der Antike spielen in diesem Diskurs bisher eine eher marginale Rolle. Ist es aber überhaupt sinnvoll von "Medien der Antike" oder "Medien in der Antike" zu sprechen oder handelt es sich dabei um einen unangemessenen Modernismus? Welcher Medienbegriff eignet sich für die Altertumswissenschaften und Archäologien? Am Beispiel der südlichen Levante, dem antiken Israel und Palästina, untersuchen die Autoren der hier gesammelten Beiträge die "Medialität" vor allem der materiellen Kultur des Alltags und überprüfen damit den Medienbegriff auf seine Übertragbarkeit auf antike Kommunikationstrukturen. Neben grundlegenden Beiträgen, in denen unterschiedliche Medienbegriffe und die medientheoretische Debatte im Hintergrund stehen, wird der "Medientransfer" zwischen Ägypten und Palästina reflektiert und es wird an ausgewählten Beispielen die Medialität von Bestattungen, Münzbildern, Siegeln, Inschriften und Bauornamentik exemplarisch untersucht. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen auf ein internationales Forschungskolloqium zurück, das im Juli 2004 unter dem Titel "Medien der Alltagskultur. Realien und kulturelle Kommunikation als Thema der Palästinaarchäologie" an der Universität zu Köln abgehalten wurde.
Autorenportrait
Born 1962; 1994 PhD; 1998 Habilitation; 1999-2004 professor for Biblical Theology at the University of Cologne; since 2004 professor for Old Testament at the Ruhr-University Bochum and since 2015 also extraordinary professor at the Department of Old Testament Studies at University of Pretoria, South Africa.