Beschreibung
Scheinbar am Ende der Welt liegt der Ort Ur, durchströmt von zwei Flüssen, der seichten, flinken Weiße und der tiefen, dunklen Schwarze, dominiert von einem kleinen Berg, den die Bewohner Maikäferhügel getauft haben, bewacht von den vier Erzengeln Rafael, Uriel, Gabriel und Michael und bewohnt von den seltsamsten Gestalten: der jungen Genowefa, der Hure Ähre, dem verarmten Freiherrn Popielski, der sein Leben einem kabbalistischen Rätselspiel gewidmet hat, dem Bösen Mann, der im Wald haust, dem Wassermann Pluszcz, dem Säufer Pawel und vielen Fabelwesen und Geistern. An der Stelle, wo sich die beiden Flüsse vereinen, steht die Mühle von Ur. Unermüdlich treiben die Wasser das Mühlrad an, unbeeindruckt von Umwälzungen wie Weltkriegen und Regimewechseln, unabänderlich wie der ewig menschliche Kreislauf von Liebe und Hass, Glück und Leid, Geburt und Tod.
Autorenportrait
OLGA TOKARCZUK, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt. 2019 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für "Die Jakobsbücher", in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, geehrt und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für "Unrast". Zum Schreiben zieht Olga Tokarczuk sich in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.
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