Beschreibung
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Forschungsarbeit wird untersucht, ob es Wechselwirkungen einer diagnostizierten Borderline-Persönlichkeitsstörung mit verschiedenen Bereichen des Lebens gibt. Hierfür wurde ein Leitfadeninterview konzipiert, das im Anschluss transkribiert und mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurde. Hier werden vor allem die Lebensbereiche der interpersonellen Beziehungen, Klinikaufenthalte, BPS und Beruf sowie die gesellschaftlichen Kontexte herausgearbeitet. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (im weiteren Verlauf kurz BPS) ist eine psychische Störung, über die in der Gesellschaft viele verzerrte Vorstellungen und Vorurteile verbreitet sind. Das liegt zum einen an mangelndem Wissen der Menschen über diese Erkrankung; zum anderen an verzerrten, irreführenden Darstellungen in den visuellen Medien, wie beispielsweise in Spielfilmen oder in Serien etwa zum Zweck der Dramaturgie oder des Spannungsaufbaus. In Spielfilmen wie Eine verhängnisvolle Affäre (1987) (englischer Originaltitel Fatal Attraction) wird beispielsweise eine Frau porträtiert, die durchaus eine BPS-Symptomatik nach dem klinischen Bild zeigt. Allerdings wird durch die Darstellung ihrer Person ein verzerrtes Bild von BPS vermittelt: eine laszive Frau, die mit manipulierendem Verhalten einen verheirateten Mann verführt und diesen versucht, mit allen Mitteln, unter anderem auch heftiger (psychischer) Gewalt, an sich zu binden und ihn letztendlich sogar tötet. Ein anderes Beispiel ist der Spielfilm Durchgeknallt (englischer Originaltitel Girl Interrupted) aus dem Jahr 1999, bei dem schon der Titel, insbesondere die deutsche Übersetzung, suggeriert, dass mit den dargestellten Charakteren etwas nicht stimme, sie verrückt seien, nicht selten gefährlich und oder gewalttätig. Anhand dieser zwei Beispiele wird deutlich, dass in den visuellen Medien, wenn überhaupt, ein sehr einseitiges Bild einer BPS vermittelt wird.