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Gewissensfragen

Streitfälle der Alltagsmoral - Mosaik

Erschienen am 11.06.2007
Auch erhältlich als:
7,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442169665
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 18.4 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Gewissensfragen, die jeden zwicken - erhellende Antworten, die weiterhelfen. Kann der Schmuck für die Ex auch die neue Flamme zieren? Darf man am Wahlsonntag ruhigen Gewissens daheim bleiben? Was ist moralisch korrekt? Woche für Woche ergründet der beliebte SZ-Kolumnist Rainer Erlinger Gewissensfragen seiner Leser - und präsentiert nun die spannendsten Fälle gesammelt in seinem Leitfaden der Alltagsmoral. Ob man ein besserer Mensch werden kann? Mit diesem Buch bestimmt! Die spannendsten Beiträge aus der beliebten SZKolumne Der geistreiche und vergnügliche Leitfaden der Alltagsmoral

Autorenportrait

Rainer Erlinger, geboren 1965, ist promovierter Mediziner und Jurist. Als Autor, vor allem auf den Gebieten des Medizinrechts und der Ethik, schreibt er Bücher, Rundfunk- und Fernsehbeiträge und hält Vorträge zu medizinisch-rechtlichen und ethischen Frage

Leseprobe

DER LESER INTERVIEWT RAINER ERLINGER Für den Schreibenden gibt es kein geheimnisvolleres Wesen als - den Leser. Alles geschieht für ihn; der Autor und der gesamte Apparat einer Zeitung leben von seinem kurzen Blick auf die Werbeanzeigen und - hoffentlich - auch auf den Text. Und trotzdem kennt niemand den Leser wirklich; nur selten kommt er zu Wort. Im »Süddeutsche Zeitung Magazin« ist es die »Gewissensfrage«, die ihm Gelegenheit gibt, mit einem Anliegen ins Heft zu gelangen. Seit Februar 2002 beantwortet Rainer Erlinger in seiner wöchentlichen Kolumne Leserzuschriften zu moralischen Alltagsproblemen. Deshalb soll der Leser in dieser Sammlung von »Gewissensfragen« nun das erste Wort erhalten und dem Autor endlich all die Fragen stellen, die bei Lektüre der Rubrik immer wieder auftauchen, für deren Beantwortung im »SZ-Magazin« jedoch kein Platz ist. Im folgenden daher ein Gespräch des Lesers mit Rainer Erlinger. Man kennt ja Interviews aus dem Fernsehen, bei denen der Befragte unerkannt bleiben will. Das Gesicht ist verfremdet, die Stimme künstlich verzerrt. Hier ist es genau umgekehrt: Der Fragesteller ist unscharf, denn es ist der Leser - das unbekannte Wesen. Der Leser: Guten Tag. Rainer Erlinger: Guten Tag. Herr Erlinger, was mich am meisten interessiert: Die Fragen in Ihrer Kolumne sind doch erfunden? Komisch, Sie sagen genau das, was ich sehr häufig als Erstes höre, wenn jemand erfährt, dass ich die Gewissensfragen im SZ-Magazin beantworte. Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Nein! Die Leserfragen sind echt. Alle. Ausnahmslos. Und das soll ich Ihnen jetzt glauben? Nun ja, für die allerersten beiden »Gewissensfragen«, die im Heft erschienen sind, mussten wir natürlich im Umkreis der Redaktion herumhorchen, um entsprechende Fragen zu erhalten. Also doch! Aber bereits nach der ersten Kolumne kamen so viele Zuschriften, dass wir das nicht mehr nötig hatten. Außerdem kann ich es beweisen, ich kann für jede veröffentlichte Frage die entsprechende E-Mail oder den entsprechenden Brief vorweisen. Bitte, sehen Sie hier. Hmmm. (blättert einen Ordner durch) Und außerdem: Es wäre nahezu unmöglich, sich so interessante Fragen auszudenken wie jene, die die Leser einsenden. Die meisten der veröffentlichten Probleme wären mir jedenfalls beim besten Willen nicht eingefallen. Auf die Idee, eigene Kerzen in eine Kirche mitzubringen oder mein Surfbrett zu entsorgen, indem ich es am Strand klauen lasse, käme ich einfach nicht. Und ich war auch noch nie im Sudan und habe dort einen verurteilten Mörder für achthundert Dollar aus dem Gefängnis freigekauft. Gut, das überzeugt, und Sie sehen ja eigentlich ganz ehrlich aus. Danke! Aber die ganzen Fragen, die ich Ihnen in diesem Gespräch stelle, erfinden Sie? Auch nicht richtig. Zum Teil gehen Ihre Fragen auf Leserzuschriften zurück, denen ich dasselbe geantwortet habe wie jetzt Ihnen - Sie können es in dem anderen Ordner hier nachlesen. Zum Teil sind es Fragen, die mir in den vergangenen dreieinhalb Jahren in Interviews gestellt wurden. Und nur zum kleinsten Teil sind es Fragen, die zu Antworten führen, welche ich immer schon geben wollte, um die mich bisher aber niemand gebeten hat. In meiner wöchentlichen Kolumne kann ich diese Dinge nicht loswerden, denn dort erscheinen wie gesagt nur echte Fragen. Übrigens stets in der Form und im Wortlaut, wie sie bei mir ankommen. Manchmal muss ich ein wenig kürzen, dabei achte ich aber darauf, den Sinn der Frage und damit den Inhalt der Antwort nicht zu beeinflussen. Erhalten Sie denn viele Zuschriften? Zwischen fünfzig und hundert pro Monat. Und was ist mit den vielen Fragen, die nicht veröffentlicht werden? Die können wir leider nicht beantworten, der Aufwand wäre zu groß. Meist handelt es sich ja um ein Problem, über das der Einsender selbst schon länger nachdenkt; es wäre ihm also nicht damit gedient, würde ich eine Antwort aus dem Ärmel schütteln. Um mich jedoch den unveröffentlichten Fragen genauso intensiv zu widm Leseprobe

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