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Die Romanow-Prophezeiung

Erschienen am 08.06.2009
7,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442372959
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Fluch des Rasputin . Russland hat eine dramatische Wahl getroffen: Statt noch länger auf die Segnungen der Demokratie zu hoffen, will das Volk wieder zur Monarchie zurückkehren! Im Auftrag einer internationalen Kommission soll der Anwalt Miles Lord einen der aussichtsreichsten Anwärter auf den Thron des Zaren gründlich durchleuchten. Dabei stößt Miles Lord auf eine brisante Prophezeiung des legendären Rasputin, die nicht nur Russland in seinen Grundfesten erschüttern wird - sondern auch ihn selbst in größte Gefahr bringt . Steve Berrys Markenzeichen: Nonstop-Action, Hochspannung und atemberaubende Geheimnisse!

Leseprobe

Alexanderpalast Zarskoje Selo 28. Oktober 1916 Die Tür ging auf, und Alexandra, Kaiserin von ganz Russland, wandte zum ersten Mal seit Stunden ihren Blick von dem leidenden Kind im Krankenbett ab. Ihr Freund eilte ins Schlafzimmer, und sie brach in Tränen aus. 'Endlich, Vater Grigori. Dem allmächtigen Gott sei Dank. Der kleine Alexej braucht dringend Ihre Hilfe.' Rasputin trat ans Bett und bekreuzigte sich. Sein blaues Seidenhemd und seine Samthose rochen nach Alkohol, der seinen stechenden Körpergeruch halbwegs überlagerte. Er stinke wie ein Ziegenbock, hatte eine der Hofdamen einmal behauptet. Alexandra aber hatte der Gestank nie gestört. Nicht, wenn er von Vater Grigori ausging. Schon vor Stunden hatte sie nach ihm geschickt, nachdem ihr eingefallen war, wie gern er sich angeblich bei den Zigeunern am Rande der Hauptstadt aufhielt. Immer wieder einmal, so hieß es, zeche er dort die ganze Nacht über in der Gesellschaft von Huren. Einer ihrer Leibwächter beteuerte sogar, Rasputin habe mit heruntergelassener Hose auf dem Tisch getanzt und damit geprahlt, welche Freude sein stattliches Organ den Damen des Zarenhofs bringe. Alexandra weigerte sich, derartigem Gerede Glauben zu schenken, und ließ denjenigen, der das Gerücht verbreitet hatte, unverzüglich an einen fernen Ort weitab der Hauptstadt versetzen. 'Bereits seit der Dämmerung suche ich nach Ihnen', erklärte sie verzweifelt. Rasputin aber richtete sein Augenmerk ganz auf den Jungen. Er fiel auf die Knie. Alexej war seit fast einer Stunde nicht mehr bei Bewusstsein. Am späten Nachmittag war er beim Spielen im Garten gestürzt, und keine zwei Stunden später hatten die Schmerzen eingesetzt. Alexandra sah gebannt zu, wie Rasputin die Decke zurückschlug und das rechte Bein des Jungen begutachtete, das schon ganz blau und auf fast groteske Weise angeschwollen war. Unter der Haut pulsierte heftig das Blut; das Hämatom hatte die Größe einer kleinen Melone erreicht. Ihr Sohn hatte das Bein an die Brust gezogen; aus seinem schmalen Gesicht war, von den dunklen Schatten unter den Augen abgesehen, jegliche Farbe gewichen. Zärtlich strich sie das hellbraune Haar des Kindes zurück. Gott sei Dank hatte er wenigstens aufgehört zu schreien. Die Krämpfe kamen mit brutaler Regelmäßigkeit jede Viertelstunde wieder. Obwohl er delirierte, gab er noch immer ein anhaltendes, herzzerreißendes Wimmern von sich. In einem lichten Moment flehte er zuerst Gott um Hilfe an und bat dann: 'Mama, hilf mir doch!' Er fragte, ob der Schmerz aufhöre, wenn er stürbe. Sie brachte es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen. Was hatte sie nur getan? Alles war ihre Schuld. Es war allgemein bekannt, dass Frauen die Bluterkrankheit weitergaben, ohne selbst davon betroffen zu sein. Ihr Onkel, ihr Bruder und ihre Neffen waren allesamt daran gestorben, und doch war sie nie auf den Gedanken gekommen, sie selbst könne Überträgerin der Krankheit sein. Ihre vier Töchter hatten sie keines Besseren belehrt; erst als sie vor zwölf Jahren den lang ersehnten Sohn gebar, hatte die schmerzliche Wahrheit sie eingeholt. Zuvor hatte sie nicht ein einziger Arzt auf das Risiko hingewiesen. Aber hatte sie selber je danach gefragt? Niemand schien gewillt, von sich aus etwas preiszugeben. Selbst unverblümten Fragen wich man nur allzu oft mit unsinnigen Antworten aus. Deshalb war Vater Grigori ja auch so außergewöhnlich. Der Starez nahm kein Blatt vor den Mund. Rasputin schloss die Augen und schmiegte sich eng an den leidenden Jungen. In seinem drahtigen Bart hingen eingetrocknete Essensreste. Um den Hals trug er das goldene Kreuz, das sie ihm geschenkt hatte. Er umklammerte es fest mit der Hand. Das Zimmer war nur von Kerzenlicht erhellt. Sie hörte ihn etwas murmeln, verstand aber nichts. Und sie riskierte kein einziges Wort. Obwohl sie die Zarin war, die russische Kaiserin, stellte sie Vater Grigori nie in Frage. Nur er allein konnte die Blutung stillen. Durch ihn schützte Gott ihren kostbaren Alexej. Den Zarewitsch u Leseprobe

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