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Eltern dürfen Fehler machen

Wie Familien an Schwierigkeiten wachsen

Erschienen am 28.09.2009, 1. Auflage 2009
Auch erhältlich als:
12,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783466308590
Sprache: Deutsch
Umfang: 128 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19.5 x 12 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Deutschlands große Erziehungsexpertin feiert ihren 80. Geburtstag In der Kindererziehung bleiben Fehler nicht aus, ganz egal, wie bemüht und liebevoll die Eltern sind. Die bekannte Erziehungsexpertin Jirina Prekop zeigt, dass diese kleinen Stolpersteine eine unverzichtbare Chance sind und wie Kinder und Eltern an ihnen wachsen können. 'Liebe Jirina, wir sind von Herzen dankbar, dass es Sie gibt! Für uns sind Sie ein echter Hoffnungsträger auf dieser Welt. Ohne Sie wäre unsere Welt weniger freundlich und heil.' Eva-Maria Zurhorst, Autorin und Coach

Autorenportrait

Dr. phil. Jirina Prekop ist Diplom-Psychologin und arbeitete viele Jahre in der bekanntesten Kinderklinik in Stuttgart. Ihre zahlreichen Bücher sind mittlerweile in 24 Sprachen übersetzt worden. Die Begründerin der Festhaltetherapie nach Prekop und 1. Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung des Festhaltens als Lebensform und Therapie e.V. wohnt in Lindau am Bodensee, ist jedoch meist unterwegs zu Vortragen und Seminaren.

Leseprobe

"Jahrelang war ich der festen Überzeugung, richtiggehandelt zu haben, wenn ich mein Kind zur Strafe in sein Zimmer schickte. Jetzt lese ich, dass es ein Fehler war, und ich spüre, wie mich diese Erkenntnis schmerzt. Ich habe eine unverzeihliche Wut auf mich selbst." Eine Trauer macht sich breit, so als wäre alles verloren. Oft höre ich Eltern, die sich wie diese Mutter zutiefst über einen Fehler grämen. Das Entsetzen ist umso größer, als sie doch absolut keinen Fehler machen wollten und nur das Beste für ihr Kind im Sinn hatten! Es erscheint einem als Heimtücke der Natur, wenn man sich die Unabwendbarkeit der Fehler einmal bewusst macht: "Das Leben muss man nach vorne leben, die Fehler aber erkennt man nur rückblickend." So beschrieb dieses Lebensgesetz sinngemäß der weltberühmte Mystiker Sören Kierkegaard. Im Grunde aber kennt es jeder: ohne Fehler kein Lernen. So gerät man sozusagen, ohne es zu wollen, in die Schuld. Und noch eine Tücke: Eltern werden nun mal relativ junge Menschen, die kaum oder wenig Erfahrung mit der Erziehung haben. Heutzutage gibt es immer mehr unerfahrene Eltern, weil die meisten in kinderarmen Familien oder als Einzelkinder aufgewachsen sind. Die erste erzieherische Erfahrung machen sie dann mit ihrem eigenen Kind, der größten Kostbarkeit, die es gibt. Und alle Menschen um sie herum, die eigene Mutter, die Schwiegermutter, die Tanten, Großmütter etc. bestaunen die junge Mutter, wie wunderbar - oder eben nicht - sie mit dem Kleinen umgeht. So manch eine Frau fühlt sich von diesen vielen Blicken verunsichert. Natürlich wirkt sich das auch auf ihre innere Sicherheit und ihr Selbstwertgefühl aus. Dabei ist es ganz natürlich, dass junge Eltern schon aufgrund ihrer Unerfahrenheit zwangsläufig Fehler machen, obwohl sie gute Eltern sein möchten. Besonders stark macht sich dies beim erstgeborenen Kind bemerkbar. Mit einer Prise Humor pflege ich bei meinen Vorträgen gerne zu sagen, dass ich jetzt mit 80 Jahren aufgrund meiner lebenslangen Erfahrung eine perfekte junge Mutter wäre. Ein großes Gelächter im Publikum belohnt jedes Mal diesen kleinen Witz. Ja, es ist ein Absurdum, aber dennoch ist es so. In meinem Buch Von der Liebe, die Halt gibt gab ich einem Kapitel den Titel "Keine Angst vor Fehlern". Zwar stehe ich nach wie vor hinter allem, was ich darin über die Nützlichkeit der Fehler schrieb, aber eigentlich war der Titel ein Fehler an sich, denn ein wenig Angst vor Fehlern muss schon sein, um sich überhaupt Gedanken über das Richtige und über das Falsche machen zu können. Selbst der mutige Reinhold Messner bestieg nie ohne Angst und Respekt vor der Herausforderung einen Achttausender. Nur etwas Angst bewegt zur Sorgfalt. Stehen wir also dazu, dass zu Fehlern das Wissen um die Gefahr und die daraus folgende Angst gehört und dass nur "Angsthasen" aufgrund ihrer übertriebenen Angst lieber auf jegliche neue Erfahrungen verzichten. Solche Menschen sind beispielsweise auch nicht in der Lage, sich von den eigenen Eltern loszulösen und selbstständig zu werden. Der mutige Mensch jedoch lässt sich nicht abschrecken. Nachdem er den Fehler erkannt hat, macht er ihn wieder gut, verarbeitet ihn und steigt daraus mit erneuerter Lebenskraft - quasi wie der Phönix aus der Asche - wieder empor. Er traut sich, ein neues Fehlerrisiko auf sich zu nehmen, allerdings wird er dabei mit einer bewussteren Behutsamkeit ausgestattet sein. Wenn etwa ein Bergsteiger den Halt für den nächsten Schritt nicht ausreichend geprüft hat und deshalb der Felsen unter ihm etwas nachgibt, so erkennt er seinen Fehler sofort und wird beim nächsten Schritt den Felsen genauer prüfen. Oder: Hat ein Autofahrer die Vorfahrtsregel nicht beachtet und dadurch einen Unfall verursacht, so muss er für die Schäden selbstverständlich aufkommen und sowohl eigene leibliche Schmerzen als auch Gewissensbisse oder ein Bußgeld ertragen. Danach wird er die Verkehrsregel viel bewusster einhalten als vorher! Das lässt sich auch auf die Erziehung übertragen. Wenn Elt Leseprobe
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