Beschreibung
'Ein sehr mutiges Buch. geschrieben mit eigensinniger Weisheit und frischer Wut.' DIE ZEIT Bei einer politischen Wahl erhalten die Politiker eines namenlosen westlichen Landes eine schallende Ohrfeige: Fast alle abgegebenen Stimmzettel sind weiß! Entrüstet schlagen sie mit aller Kraft zurück: Der Ausnahmezustand wird verhängt, eine Mauer um die Stadt gezogen und schließlich jegliche behördliche Gewalt aus der Stadt abgezogen. Doch die Menschen arrangieren sich damit hervorragend und leben friedlich wie bisher. Die missachtete Staatsmacht muss also zu drastischeren Maßnahmen greifen.
Autorenportrait
José Saramago wurde am am 16.11.1922 in dem Dorf Azinhaga im portugiesischen Ribatejo als Sohn einer Landarbeiterfamilie geboren. Mit zwei Jahren Umzug nach Lissabon. Aus finanziellen Gründen Wechsel vom Gymnasium auf eine berufliche Schule, die er 1939 als Maschinenschlosser verließ. Zwei Jahre Tätigkeit in diesem Beruf in einem Krankenhaus, anschließend Übergang in die Verwaltung. Ab 1955 häufige Aufenthalte im Literatencafé 'Café Chiado'. Durch Vermittlung Arbeit im Verlag 'Estúdios Cor'. In dieser Zeit erste Veröffentlichungen. 1969 Eintritt in die (verbotene) kommunistische Partei, erste Auslandsreise (Paris). Ab 1968 literarische bzw. politische Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften; März bis November 1975 beigeordneter Direktor der ältesten portugiesischen Tageszeitung 'Diáro de Notícias'. Nach der "Nelkenrevolution" 1974 Arbeit im Ministerium für Kommunikation. 1975-1980 verdiente er seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Übersetzer. Seit 1980 war er als freier Schriftsteller tätig. 1986 sprach Saramago sich gegen den Beitritt Spaniens und Portugals in die Europäische Union und für eine Unabhängigkeit der Iberischen Halbinsel aus. Er ist Mitglied des Ordens Militar de Santiago de Espada (Portugal) und des Ordre des Arts et Lettres (Frankreich) sowie Ehrendoktor der Universitäten Turin, Sevilla und Manchester. Seine Werke sind in 26 Sprachen übersetzt. José Saramago lebte zuletzt auf Lanzarote, wo er am 18. Juni 2010 verstarb.Auszeichnungen: Prémio da Associação de Crítícos Portugueses (1979); Prémio Cicade de Lisboa für 'Hoffnung im Alentejo' (1980); Prémio Literário Município de Lisboa für 'Das Memorial' (1982); Prémio da Crítica da Associação Portuguesa de Crítícos (Prémio D. Dinis) für 'Das Todesjahr des Ricardo Reis' (1986); Premio Internazoniale Ennio Flaiano (Italien) (1992); Nobelpreis für Literatur (1998).
Leseprobe
Deutsch von Marianne Gareis