Beschreibung
Die vor allem von Hans Ulrich Gumbrecht in Gang gebrachte »Philosophie der Präsenz« revidierte die Zentralstellung von Praktiken der Sinnzuschreibung (»Interpretation«) und ihrer hermeneutischen Reflexion innerhalb der Geisteswissenschaften. Die in »Präsenz« versammelten Aufsätze dokumentieren die Entstehung jener Bewegung aus einer Transformation der Konstruktion von Zeit, in der sich unsere Gegenwart artikuliert und versteht einerseits, aus der Selbstkritik einer auf die Begriffe »Gesellschaft« und »Bewußtsein« konzentrierten Generation von Geisteswissenschaftlern andererseits. Sie zeigen zugleich die Transformation der Präsenz-Philosophie in eine neue Ästhetik der Epiphanie und der Gelassenheit, welche die etablierten Paradigmen der Geisteswissenschaften hinter sich läßt.
Autorenportrait
Hans Ulrich Gumbrecht wurde 1948 in Würzburg geboren. Er studierte Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie in München, Regensburg, Salamanca (Spanien) und Pavia (Italien). Nach seiner Habilitation 1974 war er von 1975-1982 Professor in Bochum und von 1983-1989 an der Universität in Siegen. Von 1989 bis 2018 hatte er den Lehrstuhl für Komparatistik an der Stanford University inne. Gegenwärtig ist er ständiger Gastprofessor an der Université de Montréal, am Collège de France sowie an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2015 den Kulturpreis der Stadt Würzburg.
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