René König verfasste sein Buch über Machiavelli in einer Lebensphase, die ihm selbst als persönliche und epochale Zeitenwende erschien. Erstmals 1941 in der schweizerischen Emigration veröffentlicht, bietet das Werk in historischem Gewand eine Auseinandersetzung mit Problemen der Politik und Konstellationen der Macht, die Schlaglichter auch auf die aktuelle Situation Europas in jenen Jahren wirft.
König versteht Machiavelli als einen Künstler, der wie er selbst ohnmächtig an den desolaten Zuständen seiner Zeit verzweifelt. Die Durchleuchtung der Brüche zwischen politischer Theorie und literarischer Darstellung nutzt König überdies, um seine eigenen Überzeugung von der Notwendigkeit eines aufklärerischen
Humanismus der Mitte durchscheinen zu lassen.
Der Autor
René König (1906-1992) war ein international renommierter Soziologe und Anthropologe und einer der Wiederbegründer der Soziologie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war Professor für Soziologie und tätig an der Universität zu Köln.
Der Herausgeber
Dr. Hans Peter Thurn ist Professor für Soziologie an der Kunstakademie Düsseldorf.