Beschreibung
Wer immer noch glaubt, der Mensch stamme vom Affen ab, sollte dieses Buch lesen Zum Auftakt des Darwin-Jahres 2009 gibt der Wissenschaftspublizist und Bestsellerautor Ernst Peter Fischer eine kompakte Einführung in Charles Darwins Welt: 'Der kleine Darwin' informiert über das Leben des wohl bedeutendsten Naturforschers der Neuzeit, er erklärt die Schlüsselbegriffe der Evolutionstheorie und zeigt, wie Darwins einflussreiche Ideen das Selbstbild des Menschen grundlegend veränderten.Was suchte Darwin auf den Galapagos-Inseln? Warum zögerte er so lange, seine Abstammungslehre zu veröffentlichen? Hat er tatsächlich das 'Recht des Stärkeren' proklamiert? Und warum provozieren Darwins Ideen bis heute? Ernst Peter Fischer nimmt uns mit auf eine kurzweilige Reise durch Darwins Leben, Denken und Wirken. Er beschreibt, wie Darwin seine epochale Schrift 'Über die Entstehung der Arten' verfasste, warum die Evolutionstheorie so revolutionär war und welchen enormen Einfluss Darwins Ideen immer noch ausüben.Kurz und knapp fasst das Buch zugleich alles zusammen, was man über die Evolution wissen muss: welche Ideen Darwins bis heute Bestand haben, wie sie sich im Zeichen der modernen Genetik weiterentwickelten und welche Fragen weiterhin offen sind. Ein ebenso aufschlussreiches wie unterhaltsames Kompendium der Evolutionstheorie und eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der im Darwin-Jahr mitreden möchte.
Autorenportrait
Ernst Peter Fischer, geboren 1947 in Wuppertal, studierte Mathematik, Physik und Biologie und promovierte 1977 am California Institute of Technology. 1987 habilitierte er sich im Fach Wissenschaftsgeschichte und lehrte in den Jahren darauf an den Universitäten Konstanz und Heidelberg. Als Wissenschaftspublizist schreibt er unter anderem für Die Welt und Focus. Fischer ist Autor zahlreicher Bücher, darunter der Bestseller »Die andere Bildung« (2001) und die Max-Planck-Biographie »Der Physiker« (2007). Für seine Arbeit erhielt er mehre Preise, u. a. den Sartorius-Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Bei Siedler erschien zuletzt »Die Verzauberung der Welt. Eine andere Geschichte der Naturwissenschaft« (2014).
Leseprobe
Leben und Familie Auch ein folgenreiches Leben kann in n?chternen Daten erfasst werden, von denen zun?st einige mit ein paar Ausschm?ckungen aufgef?hrt werden sollen, um danach auf erste Zusammenh?e eingehen zu k?nnen: Charles Darwin wird am 12. Februar 1809 in Mittelengland in der mittelalterlichen Stadt Shrewsbury als Sohn eines wohlhabenden Arztes geboren. Er sammelt in seiner Jugend leidenschaftlich K?r, studiert einige Jahre eher gelangweilt Medizin und Theologie - das eine im schottischen Edinburgh und das andere im englischen Cambridge - und kann anschlie?nd zwischen 1831 und 1836 an der weltumspannenden Vermessungsfahrt des k?niglichen Schiffes HMS Beagle (?Her Majesty's Ship?) teilnehmen, die ihn 1835 f?r f?nf Wochen auf die Galapagosinseln f?hrt. Nach seiner R?ckkehr in die Heimat lebt Darwin zun?st in Cambridge und London, bevor er sich 1842 auf den Landsitz seiner Familie einige Meilen s?dlich von London, in das D?rfchen Down in der Grafschaft Kent, zur?ckzieht. In der selbst gew?ten Abgeschiedenheit bringt er im Verlauf der ihm verbleibenden vier Jahrzehnte ein erstaunlich umfangreiches und ?erst vielf?iges Werk zu Papier. Zuerst erscheint Die Fahrt der ?Beagle?, und zwar in Form eines ?Tagebuchs mit Erforschungen der Naturgeschichte und Geologie der L?er, die auf der Fahrt von HMS Beagle unter dem Kommando von Kapit?Robert FitzRoy besucht wurden?, wie der Untertitel lautet. Dann macht sich Darwin Gedanken ?ber das Z?chten von Tieren und verfasst riesige W?er ?ber Ranken-fu?rebse und Entenmuscheln, bevor er sich schlie?ich seinem Hauptwerk zuwendet, das 1859 erscheint. Der Entstehung der Arten l?t er unter anderem noch B?cher ?ber die Befruchtung von Orchideen durch Insekten, die Ausweitung seines evolution?n Gedankens auf die Herkunft des Menschen und das Bewegungsverm?gen von Kletterpflanzen folgen, bevor er sich in seiner letzten Lebensphase der Bedeutung von W?rmern f?r den Erdboden zuwendet und deren ?kologisches Treiben ein Jahr vor seinem Tod umfangreich darstellt. Darwin stirbt am 19. April 1882 in seinem Haus in Down und wird wenige Tage sp?r feierlich in London - in der Westminsterabtei - neben anderen Heroen der Wissenschaft wie Isaac Newton beigesetzt. So ruhig und bescheiden Darwin gelebt hat, so aufregend und anspruchsvoll erweisen sich seine Gedanken, die zwar einigen Ideologen und Ideologien gef?lich erscheinen, die aber von Down aus die Kulturwelt bereichern und f?r die ihm sein Land zuletzt Dank, Ehre und Anerkennung zuteil werden l?t. Darwins Leben nach der Weltreise findet im sogenannten Viktorianischen Zeitalter statt, das seine Bezeichnung einer jungen Frau namens Victoria verdankt, die am 28. Juni 1838 -einen Monat nach ihrem achtzehnten Geburtstag - K?nigin von England wird und diese Position bis in das 20. Jahrhundert hinein - mehr als sechzig Jahre lang - bekleidet. K?nigin Victoria stirbt am 22. Januar 1901, also in einer Zeit, in der die Wissenschaft erste Klarheit ?ber die Gesetze der Vererbung gewinnt, deren Kenntnis Darwin von Nutzen h?e sein k?nnen, da durch sie verst?lich wird, wie die Weitergabe der Eigenschaften des Lebens - und damit auch die von den Naturforschern beobachteten Entwicklungen und Varianten - gelingen kann. Dass Darwin seine sp?ren Jahre nahezu ausschlie?ich auf dem Land verbringt, wird von Biographen unter anderem durch eine merkw?rdige Krankheit erkl?, die ihm unentwegt ?elkeit und Erbrechen verursacht. Schon bald nach der R?ckkehr von der Weltreise treten Magenbeschwerden bei ihm auf, aber keiner seiner Zeitgenossen kann ihm helfen und den ausl?senden Faktor f?r seinen qualvollen Zustand ausfindig machen. Sein Leiden gestattet ihm nur ein paar Stunden Arbeit t?ich, was einen Beobachter umso erstaunter auf die zahlreichen, ausf?hrlichen und stets umfangreichen Schriften -Briefe, Notate, Notizhefte und B?cher - blicken l?t, die der Kranke offenbar unerm?dlich verfasst und zwischen 1838 und 1881 publiziert. Nachdem er sein Hauptwerk - Die Entstehung der Leseprobe