»Eine faszinierende poetische Fuge über den Versuch, die Zeit anzuhalten.« FocusEin Mädchen wird gefunden, nachts auf einer Straße, einen leeren Eimer hat es in der Hand. Es ist nicht schön noch hässlich, niemand kennt seinen Namen, niemand weiß, woher es kommt, niemand weiß, wer seine Eltern sind. Niemand, auch das Kind selbst nicht. Also wird es in ein Heim gesteckt und auf eine Schule geschickt. Eine verstörende Aura der Formlosigkeit umgibt dieses Geschöpf; jeder Versuch der Kontaktaufnahme prallt zurück wie ein Ball von der Wand. Nur ganz selten scheint es, als wisse das Kind mehr, als es preisgibt ¿ doch wer versucht, sein Geheimnis zu durchschauen, hat das Gefühl, er blicke in einen blinden Spiegel ...
In ihrem hochgelobten Debütroman gelingt es Jenny Erpenbeck, der wundersamen Gestalt des alten Kindes eine ganz eigene Sprache zu geben. Eine Sprache, die auf faszinierend-verstörende Weise alles fasst: die Magie der Fremdheit, das Staunen über die Welt, das Geheimnis des Kindes.
Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst eine Buchbinderlehre, bevor sie ein Studium der Theaterwissenschaft und Musiktheaterregie abschloss. 1999 debütierte sie, parallel zu ihrer Arbeit als Opernregisseurin, mit der Novelle "Geschichte vom alten Kind", der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschienener Roman "Aller Tage Abend" wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem im September 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis.